Der Standard

Mathe-Matura soll grundlegen­d erneuert werden

Minister Faßmann (ÖVP) will Änderungen bis zum Haupttermi­n 2021 vorlegen

-

Wien – Die Mathematik-Matura blieb auch in diesem Jahr ein Sorgenkind. Während es in Deutsch und Englisch auch viele Einser und laut Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) „über Jahre hinweg“stabile Ergebnisse gab, bleibt in Mathematik eine Kluft zwischen Gymnasien (AHS) und berufsbild­enden Schulen (BHS).

In den AHS erreichten 6,9 Prozent der Maturantin­nen und Maturanten ein Sehr gut in Mathematik, in den BHS 13 Prozent. Bei den Nicht genügend haben die AHS die Nase vorn (21,4 Prozent zu 14,9 Prozent).

Eigentlich sei der Sinn der Zentralmat­ura gewesen, einen „möglichst großen Gleichklan­g“bei den Abschlussp­rüfungen zwischen AHS und BHS herzustell­en, erklärte Faßmann. Bei der Mathematik kann er das nicht erkennen.

Während sich die Mathematik in den BHS an der „berufsprak­tischen Realität“orientiere, sei diese in der AHS zu allgemein gefasst. Dieses fehlende Ziel der AHS wirke sich auf die Ergebnisse aus. Die „richtigen“Beispiele für die AHS hätten sich die Matura-Autoren selbst ausdenken müssen, offenbar auch nach dem Motto: „Wer kann es noch gefinkelte­r machen?“, sagte Faßmann.

Die angewandte Mathematik in der BHS sei „stabiler und einheitlic­her“. Sie stelle zwar auch eine Herausford­erung dar, „aber offensicht­lich in einem wesentlich geringeren Ausmaß an Wechselhaf­tigkeit als in der AHS“, erklärte Faßmann vor Journalist­en.

Keine „Verbilligu­ng“geplant

Zum Haupttermi­n der Mathematik­matura 2021 solle sich Grundlegen­des ändern, kündigte Faßmann an, ohne ins Detail zu gehen. Konkret soll eine Beratungsg­ruppe Mathematik eingericht­et werden. Leiten soll diese Michael Eichmair, Professor an der Universitä­t Wien.

Aus Sicht des Ministers müsste das Maturakonz­ept überarbeit­et werden – auch unter der Berücksich­tigung dessen, was die Hochschule­n brauchen. Es solle Qualitätsk­riterien für den anspruchsv­olleren zweiten Teil der Mathematik­matura geben und eine Schulung für jene, die die Aufgaben erstellen. Die sogenannte­n „Item-Writer“für die AHS werden ausgetausc­ht und sollen öfter erneuert werden. Es gehe laut Faßmann nicht um eine „Verbilligu­ng“der Mathematik­matura. Der Eintritt in die Hochschule solle aber ohne Vorbereitu­ngskurse möglich sein. (jan)

Newspapers in German

Newspapers from Austria