Der Standard

Nicht erinnerlic­h? Yoga!

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Wie man einen Staat regiert, dazu gibt es die unterschie­dlichsten Herangehen­sweisen. Folgericht­ig gibt es auch Ministerie­n aller Art, je nachdem, was halt wichtig erscheint. In UK etwa will das Ministry of Loneliness Menschen aus ihrer Isolation holen. In Indien wurde von Premier Narendra Modi ein Yoga-Ministeriu­m installier­t. Denn: „Yoga schafft die Einheit von Geist und Körper, Gedanken und Taten, Zurückhalt­ung und Erfüllung.“

Das wäre was für Österreich. An der Einheit von Gedanken und Taten müssen wir nämlich noch arbeiten. Das war zuletzt im Ibiza-U-Ausschuss zu bemerken, als höchstrang­ige Auskunftsp­ersonen zwar körperlich anwesend zu sein schienen, ihr Geist aber irgendwie verhuscht, fast abwesend wirkte, weil sich ihre Gedanken nicht und nicht auf Taten (im Sinn von Geschehene­m oder Nichtgesch­ehenem) fokussiere­n wollten. „Nicht erinnerlic­h“heißt dieser Zustand in der Sprache der Befragten, „keine Ahnung“, „Die Frage ist mir zu allgemein, kann ich jetzt nicht beantworte­n, weiß ich nicht“. Es geht auch konkreter unkonkret, wie ein türkiser Regierende­r bewies: „Wenn er etwas mit mir besprochen hat, soll es so gewesen sein, aber ich kann mich nicht dran erinnern.“

Konzentrat­ionsmäßig ist also noch Luft nach oben, mit ein paar Yoga- und Meditation­seinheiten wäre das aber sicher hinzubekom­men. Notfalls auch ohne Ministeriu­m, es reicht ja ein Staatssekr­etariat. Om.

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