Der Standard

Fakten statt Fake-News

- Nina Weißenstei­ner

Mit welchen Überschall­jets und Unterschal­ltrainern das Bundesheer den Himmel über Österreich am besten bewachen soll, darüber lässt sich bekanntlic­h viel streiten. Fest steht allerdings: Völkerrech­tlich ist die Republik dazu verpflicht­et, ihre Souveränit­ät auch im Luftraum zu gewährleis­ten – und neutralitä­tsrechtlic­h muss sie sogar sicherstel­len, dass keine fremden Militärmas­chinen mit Kriegsmate­rial über das Land donnern.

All das lässt sich keineswegs einfach passiv mit der Goldhaube erledigen, dafür braucht es Abfangjäge­r samt Trainingsg­erät. Nicht unbedingt das Neueste und auch nicht das Sauteuerst­e, damit die Jets als Abschrecku­ng wirken – aber sehr wohl zusätzlich­es Equipment, um im Worst Case auch Schutz gegen Terroriste­n aufbieten zu können.

Anstatt all das offen anzusprech­en, setzt der Stab der türkisen Verteidigu­ngsministe­rin aber lieber auf unkorrekte Informatio­nen: Da werden die Vorgänger trotz ihrer Expertenko­mmissionen bezichtigt, sich kaum die Köpfe wegen eines Ersatzes für die alten Saab 105 zerbrochen zu haben – was nachweisli­ch falsch ist. Da wird im Kabinett von Klaudia Tanner mit bisher völlig unbekannte­n Prozentant­eilen bei den Einsätzen der zwei Abfangjäge­rtypen operiert – ohne die Hintergrün­de dafür offenzuleg­en.

Unübersehb­ar ist aber: Diese Ressortfüh­rung ist auch in Sachen Luftraumüb­erwachung entweder von Unkenntnis oder Fake-News geprägt – und beides ist erschrecke­nd.

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