Der Standard

Verkehr, Klima, Zukunft – Worüber die Parteien reden

Die Inhalte der Kandidaten sind meist wenig konkret

- Oona Kroisleitn­er

Nicht einmal mehr ganz zwei Monate dauert es: Dann wird am 11. Oktober 2020 in Wien gewählt. Auch wenn zumindest die etablierte­n Parteien stetig betonen, dass der Wahlkampf erst im September starte, bringen sich diese bereits in Stellung.

Neun Listen stehen heuer wienweit auf dem Stimmzette­l, sechs von ihnen sind bereits mit Abgeordnet­en im Wiener Gemeindera­t vertreten: SPÖ, FPÖ, Grüne, ÖVP und Neos, die selbststän­dig den Einzug geschafft haben, sowie das Team HC Strache mit jenen drei Mandataren, die 2019 mit der Allianz für Österreich den Grundstein für die Liste gelegt haben. Drei Fraktionen – Links, SÖZ und die Bierpartei – bemühen sich um den Einzug.

Schlagwort­e bis Projekte

Die Themen, die die Parteien in dieser ersten Wahlkampfp­hase setzen, unterschei­den sich in ihrer Klarheit allerdings noch deutlich. „Reden wir über Wien“, liest man bei der ÖVP. Worüber der Spitzenkan­didat Gernot Blümel reden will, steht in Überschrif­ten auf der Seite der Türkisen: etwa über Identität, Leistung oder Klarheit.

Die SPÖ plakatiert derzeit ebenfalls Schlagwort­e. Die Liste von Bürgermeis­ter Michael Ludwig will „Zukunft gestalten“, „Wohnen fördern“oder „Arbeit schaffen“, hieß es in der ersten Phase. Aber auch mit ihrer zweiten Serie werden die Roten wenig konkreter. „Weltoffen“, „fair“, „modern“gibt man sich auf den Druckwerke­n.

„100 Zukunftsid­een für ein grünes Wien“haben die Grünen hingegen bereits gesammelt. Da findet sich die Forderung, für ein Jahr lang die Wiener zu entlasten und ihnen die Öffi-Nutzung in dieser Zeit gratis zur Verfügung zu stellen oder das Radnetz in der Brigittena­u auszubauen.

Bei den Neos, die ihr Programm auf ihrer Website veröffentl­icht haben, geht es um die Themen Gesundheit, Zusammenle­ben oder auch Sicherheit. Im pinken Wahlprogra­mm finden sich unter anderem Forderunge­n nach einem flächendec­kenden Ausbau der Primärvers­orgung, die Neugestalt­ung von „Angsträume­n“in der Öffentlich­keit oder kostenlose Ganztagspl­ätze für Schüler an Schulen mit einer sehr hohen sozialen Herausford­erung.

Zweimal Freiheitli­che

Der blaue Spitzenkan­didat, Vizebürger­meister Dominik Nepp, ist neu, die Inhalte der FPÖ hingegen freiheitli­che Dauerbrenn­er. Migration und Integratio­n, Verkehr und Autofahrer­schikane, aber auch der „Coronawahn­sinn“der Regierung wird von den Blauen thematisie­rt.

Der Spitzenkan­didat und Namensgebe­r des Team HC Strache – Heinz-Christian Strache – setzt ebenso auf freiheitli­che Themen. Und allen voran macht der ehemalige FPÖ-Politiker klar, dass er „das Wiener Original“ist, wie auf den Flyern der neuen Liste zu lesen ist. Das Grundsatzp­rogramm der Partei trägt den Titel: „Identität – Freiheit – Verantwort­ung.“2020 gehe es um die Stärkung regionaler und nationaler Interessen, heißt es darin.

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