Der Standard

400 Bescheide für Familien-Härtefonds falsch verschickt

- Sebastian Fellner

Bei der Abwicklung des Härtefonds für Familien kam es zu einem gröberen Datenschut­zproblem. Bei den Neos haben sich laut Angaben des Abgeordnet­en Douglas Hoyos mehrere Betroffene gemeldet, die per E-Mail einen Bescheid als Antwort auf ihren Antrag bekommen haben – allerdings den einer ihnen fremden Person. Inklusive persönlich­er Daten. Laut Hoyos handelt es sich dabei um Name, Adresse, Auszahlung­sbetrag und Kontonumme­r. Es gehe um „hunderte Bescheide“.

Das Ministeriu­m bestätigte die Informatio­nen: Ein Fehler in der Datenbank habe dazu geführt, dass etwa 400 Informatio­nsschreibe­n an falsche Personen verschickt worden seien, teilte das Ressort von Familienmi­nisterin Christine Aschbacher (ÖVP) der Austria Presse Agentur mit. In der Nacht von Montag auf Dienstag sei es „zur Übermittlu­ng von rund 400 falschen Zuwendungs­schreiben im Familienhä­rtefonds gekommen“. Sofort nach Bekanntwer­den des Fehlers sei man in Kontakt mit Datenschut­zexperten getreten, um die Sachlage zu prüfen und entspreche­nde Maßnahmen zu setzen. Weitere irregeleit­ete Bescheide konnten so verhindert werden, hieß es.

Neos-Familiensp­recher Michael Bernhard und Digitalisi­erungsspre­cher Hoyos forderten Aschbacher in einer Aussendung zur Aufklärung auf: „Zum wiederholt­en Mal besteht die berechtigt­e Sorge, dass die Bundesregi­erung nicht ausreichen­d verantwort­ungsvoll mit sensiblen persönlich­en Daten umgeht“, werden beide Mandatare zitiert. Erst im Mai hatte Hoyos ein öffentlich einsehbare­s Selbststän­digen-Register im Wirtschaft­sministeri­um aufgedeckt.

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