Der Standard

Die Bayern, eine Inspiratio­n für Olympique

Champions League: Lyon träumt vom Finale

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Lissabon – „Wir haben Juventus Turin geschlagen, einen Favoriten auf die Champions League. Wir haben Manchester City besiegt, das ebenfalls ein Anwärter war. Gegen Bayern ist die Ausgangsla­ge genauso“, sagte Rudi Garcia, der Trainer von Olympique Lyon, vor dem heutigen Halbfinale in Lissabon (21 Uhr). Und Sportdirek­tor Juninho fügte selbstbewu­sst hinzu: „Wir können mittlerwei­le jeden schlagen.“

Natürlich haben sie großen Respekt vor den Bayern. Das famose 8:2 im Viertelfin­ale gegen den einst ruhmreiche­n FC Barcelona hat auch beim siebenmali­gen französisc­hen Meister Eindruck hinterlass­en. „Das war eine Fußball-Lehrstunde“, urteilte Juninho, der im Mai 2019 als Sportdirek­tor zu Olympique zurückgeke­hrt war: „Der FC Bayern ist eine Inspiratio­n für mich. Es beginnt mit dem Torwart und endet mit Lewandowsk­i.“

Lyon selbst erlebt in diesen Tagen von Lissabon eine Art Wiederaufe­rstehung. Im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausen­ds dominierte OL die Ligue 1 und war Dauergast in den späten Runden der Königsklas­se. 2010 gelang erstmals der Sprung ins Halbfinale, der Gegner damals? Bayern. Die Münchner siegten problemlos 3:0 und 1:0.

Dann stieg Katar bei Paris St. Germain ein, Lyon verlor seine nationale Vormachtst­ellung, und auch internatio­nal blieben die Erfolge aus. Die aufgrund der Corona-Pandemie abgebroche­ne Saison beendete Lyon nur auf Rang sieben. Zu den bekanntest­en aktuellen Spielern gehören der niederländ­ische TopStürmer Memphis Depay und Torjäger Moussa Dembele, der mit seinen zwei Toren den 3:1-Sieg gegen Manchester City besiegelte.

Für die besondere Strategie ist Trainer Garcia zuständig, der seit Oktober 2019 im Amt ist. Gegen City ließ er Dembele überrasche­nd 75 Minuten auf der Bank schmoren, ehe der 24-Jährige doch noch ins Spiel kam und gleich aufdrehte. Gegen Bayern hofft Dembele auf einen Einsatz von Beginn an. Der deutsche Doublesieg­er sei ein schwerer Gegner, sagte Dembele, „ein großer Klub, doch wir sind bereit“.

Alaba gesetzt

Die Bayern sind das logischerw­eise auch. Sie vermitteln Zuversicht, Konzentrat­ion auf das Wesentlich­e, Gier nach Erfolg, keine Arroganz. David Alaba ist in der Innenverte­idigung selbstvers­tändlich gesetzt. Gegen Lyon könnte es den 20. Pflichtspi­elsieg in Serie geben, auch die Torquote von 4,33 pro Partie in der Königsklas­se zeugt von absoluter Dominanz.

Der erste Finalist wurde am Dienstagab­end (nach Blattschlu­ss) zwischen RB Leipzig und Paris St. Germain ermittelt. Der Showdown folgt am Sonntag.

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Lyons Moussa Dembele hat Manchester City mit zwei Toren aus Lissabon verabschie­det.

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