Wien gegen Vorverlegung der Sperrstunde auf 22 Uhr
Man könne „nicht täglich neue Maßnahmen setzen, die die Irritation in der Bevölkerung verstärken“, sagt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Er reagierte damit auf den Vorstoß der drei Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg, die aufgrund steigender Corona-Zahlen die Sperrstunde in der Gastronomie ab Freitag auf 22 Uhr vorverlegen. Diese Maßnahme soll vorerst auf drei Wochen befristet sein.
Ludwig sei in Kontakt mit Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), der Landeshauptfrau von Niederösterreich. Man beobachte die Entwicklung und werde gemeinsam vorgehen. Es gebe momentan aber keine Veranlassung, Restaurants und Gasthäuser früher zu schließen. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) appellierte hingegen, genau das zu tun. „Es geht uns darum, Arbeitsplätze zu retten.“Je höher die Zahl an Neuinfizierten sei, desto mehr Reisewarnungen und desto weniger Touristen gebe es. Ludwig befürchtet bei früherer Sperrstunde (aktuell gilt ein Uhr) noch mehr illegale Partys. Vorerst sprachen sich auch Oberösterreich, die Steiermark und Kärnten gegen eine frühere Sperrstunde aus.
Cluster nach großer Hochzeit
In Schrems in Niederösterreich ist indes eine türkische Hochzeit mit 700 Personen am 12. September Ausgangspunkt eines Corona-Clusters geworden. Aktuell gibt es laut Landessanitätsstab 13 positive Tests, 150 Personen sind in Quarantäne. Den Behörden würde immer noch nicht die vollständige Besucherliste für das Contact-Tracing vorliegen, sagte Bezirkshauptmann Stefan Grusch den Niederösterreichischen Nachrichten.