Wien-Wahl in Corona-Pandemie bricht Wahlkartenrekorde
Rund 328.000 Wahlkarten wurden im Vorfeld der Wahl am 11. Oktober bereits ausgestellt
In weniger als einer Woche wählen die Wienerinnen und Wiener einen neuen Gemeinderat sowie 23 neue Bezirksvertretungen. Am 11. Oktober öffnen um sieben Uhr morgens die Wahllokale ihre Pforten. Dann kann bis 17 Uhr gewählt werden.
Viele der Wahlberechtigten werden an diesem Tag allerdings gar nicht zur Urne schreiten. Denn sie werden zu diesem Zeitpunkt schon längst gewählt haben: Noch nie zuvor haben so viele Menschen in Wien eine Wahlkarte beantragt.
Bereits im September konnte die Stadt den ersten Rekord als geknackt erklären: Rund zweieinhalb Wochen vor der Wahl waren bereits mehr Wahlkarten ausgestellt worden als je zuvor bei einer Gemeinderatswahl.
Mittlerweile sind alle Bestmarken im Zusammenhang mit der Briefwahl übertroffen. Am Donnerstag hieß es aus dem Büro des für die Wahlorganisation zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ) auf STANDARD-Anfrage, dass bereits rund 328.000 Wahlkarten ausgestellt worden seien. Meinungsforscher rechnen damit, dass heuer bis zu 40 Prozent der Stimmen per Karte abgegeben werden.
Zum Vergleich: Vor dieser Wahl wurden die meisten Briefwahlkarten in der Bundeshauptstadt vor der Nationalratswahl 2019 ausgestellt: Damals stimmten genau 266.150 Wiener Wähler nicht in ihrem Sprengel ab.
Wichtig ist, darauf weist auch die Stadt hin, dass das verschlossene Wahlkartenkuvert unterschrieben wird. Sonst ist die Stimme nichtig und die Wahlkarte kann nicht ausgezählt werden.
Ergebnis verzögert sich
Die große Zahl an Briefwahlstimmen wird aber auch dazu führen, dass sich das Endergebnis verzögert. Ihre Auszählung erfolgt erst einen Tag nach der Wahl – am Montag, dem 12. Oktober. Dann werden die Wahlkarten erst auf die verschiedenen Bezirkswahlbehörden aufgeteilt und dort gezählt.