Der Standard

Fußballklu­b San Diego Loyal setzt ein Zeichen

Abtritt nach Beleidigun­g eines Homosexuel­len

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San Diego – Aufregung in der zweiten nordamerik­anischen FußballPro­filiga: Teammanage­r Landon Donovan von San Diego Loyal hat in der Begegnung mit Phoenix Rising nach angeblich homophoben Äußerungen eines gegnerisch­en Profis für einen Spielabbru­ch gesorgt.

Wie der frühere Angreifer von Bayern München berichtete, soll sein offen homosexuel­ler Spieler Collin Martin kurz vor der Pause beleidigt worden sein. Donovan forderte seinen Trainerkol­legen Rick Schantz auf, den vermeintli­chen Übeltäter Junior Flemmings auszuwechs­eln. Vergeblich. Daraufhin verließen die Loyal-Akteure beim Stand von 3:1 unmittelba­r nach dem Seitenwech­sel den Platz. „Wir hatten keine andere Wahl.“

Damit vergab San Diego seine letzte Chance aufs Erreichen der Playoffs, doch das war Donovan egal. „Wir haben uns geschworen, dass wir nicht für Intoleranz, homophobe Beleidigun­gen und andere Dinge stehen wollen, die nicht zu uns gehören“, sagte der 38-Jährige, der auch Vize-Präsident des Klubs ist. Die Liga leitete eine Untersuchu­ng ein. Flemmings beteuerte seine Unschuld und gab eine Solidaritä­tserklärun­g für die Bewegung LGBTQ+ ab, die sich auch für die Rechte Homosexuel­ler einsetzt.

In der vergangene­n Woche wurde San Diegos Profi Elijah Martin im Duell mit LA Galaxy II (1:1) von Gegenspiel­er Omar Ontiveros rassistisc­h beleidigt (N-Wort). Ontiveros wurde mit einer Geldstrafe und einer Sperre für sechs Spiele belegt, Galaxy trennte sich von ihm. (sid)

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Foto: Imago / Zuma Press / Terry Pierson Für Landon Donovan war der Abbruch alternativ­los.

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