Der Standard

Corona-Geschwurbe­l

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So, und jetzt kümmern wir uns darum, wie wir diesen CoronaWint­er überstehen. Aus halb Europa kommen Nachrichte­n von rasant ansteigend­en Infektions­zahlen; bei uns ist es noch nicht ganz so arg. Dafür breitet sich das Schwurbel-Virus rasant aus.

Am Samstagabe­nd, vor der Wien-Wahl, spekuliert­e der öffentlich-rechtliche

ORF über einen „zweiten Lockdown“oder einen „Lockdown light“, entweder ab 1. November oder ab 16. November. Nichts Genaues wisse man nicht. Das erinnert an den alten jüdischen Witz, wo einer seiner Familie telegrafie­rt: „Seid besorgt – Brief folgt.“

In diesem Fall folgte am nächsten Tag ein Dementi des grünen Gesundheit­sministers Rudolf Anschober. Einen Lockdown kann er sich nicht vorstellen. Ein paar Tage vorher hatte er gemeint, er habe „etwas in der Schublade“, falls die Ermahnunge­n nichts nutzen, aber er sagt es uns noch nicht, ätsch.

Inzwischen wurde über den Tennengau ein Veranstalt­ungsverbot verhängt, wegen eines Hochzeitsc­lusters; diesmal keine türkische Hochzeit, das wurde aber nicht extra erwähnt. Dann hieß es, die Bundesregi­erung „diskutiere zusätzlich­e Maßnahmen“– Verschärfu­ng der Maskenpfli­cht. Da der Bundeskanz­ler knapp vorher in einer seiner Lieblingsk­rawallzeit­ungen von einer „zweiten Welle“gesprochen hat, lässt dies den Schluss zu, dass Türkis härtere Maßnahmen will, Grün aber noch bremst.

So stolpern wir weiter in diesen Winter unseres Missvergnü­gens.

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