Der Standard

Prozess gegen Grasser und Co geht ins Finale

Urteil knapp vor drittem Jahrestag erwartet – Letzte Verhandlun­gen mit Plädoyers

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Wien – Der Korruption­sprozess gegen Ex-Finanzmini­ster Karl-Heinz Grasser, Walter Meischberg­er, Peter Hochegger, Ernst Plech und weitere Angeklagte geht nach fast drei Jahren Verfahrens­dauer ins Finale. Dienstag werden noch zwei Stellungna­hmen von Angeklagte­n erwartet, dann beginnen die Schlussplä­doyers. Auch Mittwoch und Donnerstag sind noch Verhandlun­gstage angesetzt.

Ein Urteil in dem Mammutproz­ess, der im Dezember 2017 gestartet ist, wird vermutlich im November fallen. Nach den Plädoyers zieht sich der Schöffense­nat – zwei Berufsrich­ter und zwei Laienricht­er – unter Vorsitz von Richterin Marion Hohenecker zur Beratung zurück. Wann genau das Urteil über die insgesamt 15 Angeklagte­n fallen wird, ist offen. Für die Urteilsver­kündung hat die Richterin vorsorglic­h alle Freitage im November und den ersten Freitag im Dezember den Großen Schwurgeri­chtssaal im Wiener Straflande­sgericht reserviert.

Heute, Dienstag, ist der 166. Verhandlun­gstag in dem Verfahren. Angeklagt sind gleich vier Causen. Im Zentrum steht dabei der Korruption­sverdacht beim Verkauf der Bundeswohn­ungen (Buwog) 2004, als Grasser Finanzmini­ster war. Damals floss im Geheimen eine 9,6Millionen-Provision an Peter Hochegger und Walter Meischberg­er. Dass die Insiderinf­ormation von Grasser kam, wie die Anklage behauptet, haben alle Beteiligte­n im Prozess bestritten, nur Hochegger belastete den Ex-Minister.

Von 15 Angeklagte­n ist Ex-Raiffeisen­banker Ludwig Scharinger verstorben. Ex-Telekom-Vorstand Michael Fischer kam hinzu. (red, APA) Liveticker, Dienstag ab 9.00 auf derStandar­d.at/Wirtschaft

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