Endergebnis der Wien-Wahl soll am Mittwoch vorliegen
Wahlkarten und Corona verzögern die Auszählung
Obwohl die Wiener bereits am Sonntag ihre Stimme abgaben, lag am Dienstagnachmittag immer noch kein Endergebnis vor. Das liegt an den Wahlkarten.
Frage: Bis wann konnte man eine Wahlkarte abgeben?
Antwort: Die Wahlkarte konnte entweder per Post, per Bote oder durch persönliche Abgabe abgeliefert werden. In jedem Fall musste sie wie alle anderen Stimmen bis Sonntag, 17 Uhr, bei der Wahlbehörde eingelangt sein. 382.214 Stück wurden dieses Mal beantragt – eine Rekordzahl.
Frage: Warum wurden diese nicht gleich mitausgezählt?
Antwort: Die Wahlordnung regelt, dass sowohl die per Post geschickten als auch die in den Sprengeln abgegebenen Wahlkarten nach Wahlschluss an die jeweils zuständige Bezirkswahlbehörde für die Auszählung übermittelt werden müssen. Dieser Vorgang dauert laut dem Büro von Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), der für die Abwicklung von Wahlen zuständig ist, mehrere Stunden. Das liegt daran, dass die Anzahl der Kuverts und der Briefwahlkarten auch noch elektronisch erfasst werden muss. Deshalb sei eine Auszählung am Sonntag organisatorisch nicht möglich.
Frage: Wieso dauert heuer alles länger als üblich?
Antwort: Dafür gibt es mehrere Gründe. Allen voran natürlich die Tatsache, dass eine enorm hohe Anzahl an Wahlkarten auszuzählen ist. Zusätzlich müssen wegen der Corona-Pandemie bestimmte Hygienebestimmungen beachtet werden, die den Vorgang verlangsamen.
Frage: An dem alleine kann es aber nicht liegen, oder?
Antwort: Nein. Letztlich sind am Sonntag in den Sprengelwahllokalen viel mehr Personen vorhanden, um die Stimmen auszuzählen, als in den Tagen danach. Konkret gibt es insgesamt knapp 1500 Sprengelwahlbehörden, bei denen zwischen fünf und zehn Personen tätig sind. Insgesamt waren etwa 12.000 Leute am Wahlsonntag im Einsatz, heißt es seitens der Stadt. Die Bezirkswahlbehörden hingegen zählen neben den Briefwahlstimmen auch die Stimmen der EU-Bürger sowie die bezirksfremd abgegebenen Wahlkarten aus. Dort sind, je nach Bezirk in unterschiedlicher Besetzung, insgesamt rund 1600 Personen seit Montag im Einsatz. Frage: Wo wird ausgezählt? Antwort: Die Stimmen werden in Bezirksämtern ausgezählt. Aber auch auf andere Orte wird ausgewichen, etwa Säle in Volkshochschulen. Wichtig ist: Die Auszählung muss in einem Raum stattfinden. Die Wahlleiterin, ihre Stellvertreter und die Mitglieder der Bezirkswahlbehörde müssen den Vorgang beobachten können.
Frage: Wann liegt das Ergebnis vor?
Antwort: Mit Stand Dienstagnachmittag rechnete die Stadt mit einem Ergebnis am Mittwoch.