Der Standard

Authentic wie einst im September

Ein dreijährig­er Hengst galoppiert beim Breeders’ Cup in Kentucky mit der Kentucky-Derby-Taktik zum Sieg. Der Favorit Tiz The Law wurde schwer geschlagen. Europas Rösser waren auf Gras unschlagba­r.

- Nikolaus Dolenz

Dass die europäisch­en Galopper bei den 14 Rennen des Breeders’ Cup, die mit einer Gesamtdota­tion von 31 Millionen Dollar am Freitag und Samstag in Keeneland bei Lexington, Kentucky, ausgetrage­n wurden, auf der Sandbahn kaum Chancen haben würden, war klar. Doch auf der Grasbahn sah die Sache anders aus. Alle vier einschlägi­gen Rennen am Samstag gingen an Vollblüter aus Europa.

Höhepunkt war der Breeders’ Cup Turf um vier Millionen Dollar über 2400 Meter. Aber es war nicht die fünfjährig­e Favoritin Magical aus dem irischen Stall von Aidan O’Brien, die die zwei Millionen für den Sieg holte. Sie musste sich der vierjährig­en Stute Tarnawa, die ebenfalls in Irland von Dermot Weld (72) für den Aga Khan trainiert wird, geschlagen geben. Nachdem der ursprüngli­ch vorgesehen­e belgische Reiter Christoph Soumillon wegen eines positiven Corona-Tests ausfiel, übernahm den junge irische Champion-Jockey Colin Keane (26) den Ritt. „Ich saß erstmals auf ihr, aber sie ist sehr unkomplizi­ert und entspannt.“So war die Stute lange Zeit im Hinterfeld. Erst auf den letzten 500 Metern machte Keane sie richtig flott und triumphier­te schließlic­h mit einer Länge Vorsprung über die Favoritin.

Das Meilen-Rennen auf Gras war für Trainer O’Brien eine gewisse Entschädig­ung, denn drei seiner Pferde lagen im Ziel vorn. Die Siegprämie von einer Million Euro ging an den 40:1-Außenseite­r Order of Australia, während der englische Favorit Kameko in einem sehr knappen Finish nur Platz sieben belegte.

Doppelsieg für Baffert

Das wertvollst­e Rennen, den mit sechs Millionen dotierten Breeders’ Cup Classic über 2000 Meter, machten zwei Pferde aus dem Stall des US-Spitzentra­iners Bob Baffert (67)

unter sich aus. Vom Start bis ins Ziel führte der dreijährig­e Hengst Authentic (4:1) unter Jockey John Velazquez und brachte seinem Besitzern Wayne Hughes weitere drei Millionen auf das Konto. Vor zwei Monaten hatte Authentic mit gleicher Taktik auch das Kentucky Derby gewonnen. Wieder ließ sich Velazquez von der ungünstige­n äußeren Startposit­ion nicht davon abhalten, sogleich zu attackiere­n, um an die Spitze zu gelangen. Einmal in Führung, hielt Authentic die Gegner bis zum Schluss sicher auf Distanz.

Der vierjährig­e Improbable (7:2) belegte unter Irad Ortiz jr., vor Außenseite­r Global Campaign unter Javier Castellano mit zweieinvie­rtel Längen Abstand Platz zwei. Tiz The Law, der trotz seiner Niederlage im Kentucky Derby erneut als Wettfavori­t angetreten war, wurde nur Sechster. Mit Maximum Security auf Platz fünf kassierten die BaffertPfe­rde 4,25 Millionen.

 ??  ?? Authentic unter dem bald 49-jährigen Jockey John Velazquez aus Puerto Rico lief in Keeneland zwei Millionen Dollar ein.
Authentic unter dem bald 49-jährigen Jockey John Velazquez aus Puerto Rico lief in Keeneland zwei Millionen Dollar ein.

Newspapers in German

Newspapers from Austria