Abschlag zum Masters in der stabilen Golfblase
Wiesberger vertritt Österreich in Augusta
Augusta – Für den besten Schlag vor dem ersten Abschlag beim 84. Masters der Golfprofis in Augusta, Georgia, sorgte Jon Rahm Rodríguez. Der 26-jährige Baske führte im Training das 16. Loch, ein Par 3 über rund 155 Meter, mit nur einem Schlag einer Erledigung zu – ein Hole-in-one mit Zwischenplattler quasi. Beim Masters gehört es nämlich zur Tradition, auf dieser Bahn den Ball zumindest im Training über den See springen zu lassen und möglichst nahe an das Loch zu legen.
Rahm gelang das in Perfektion, weshalb seine Quoten gleich in die Höhe schossen. Gewinnt der Weltranglistenzweite sein erstes Major, gibt es das Elffache des Einsatzes zurück. Besser notieren nur USOpen-Sieger Bryson DeChambeau (8,50) und Dustin Johnson (10,00), die Nummer eins der Rangliste. Titelverteidiger Tiger Woods, dem im Vorjahr völlig überraschend zum fünften Mal ins „Green Jacket“des Siegers geholfen wurde, folgt mit 41,00 weit hinter seinen US-Landsleuten.
Wiesberger zahlt mehr
Deutlich lukrativer wäre eine gewonnene Wette auf Bernd Wiesberger (201,00). Der Burgenländer bestreitet zum fünften Mal das Masters, die bisher beste Platzierung schaffte er beim Debüt 2015 als 22. Im April 2019 hat er infolge seiner Handoperation gefehlt. Die Teilnahme an der heurigen, wegen Corona um ein gutes halbes Jahr verlegten 84. Auflage, resultierte aus starken Auftritten ab Mai. Drei seiner bisher sieben Siege auf der Europa Tour gelangen da. In diesem Jahr plagt sich Wiesberger noch. Gerade zwei TopTen-Ergebnisse hat der 35-Jährige vorzuweisen.
Wiesberger hat sich mit Coach Stuart Morgan, der auch in Georgia mit dabei ist, akribisch auf den späten Höhepunkt und die im November veränderten Bedingungen vorbereitet. „Ich fühle mich sehr wohl am Augusta National und habe das Gefühl, dass mir der Platz gut liegt“, ließ der Oberwarter wissen. „Ich bin überzeugt, dass meine Erfahrung auf dem Kurs von Vorteil ist.“
Der größte Unterschied zu den Vorjahren ist auch für Wiesberger das Fehlen der Zuschauer. Schon an Trainingstagen sind normalerweise rund 50.000 Fans anwesend.
Ein Trost ist, dass die Golfblase funktioniert. „Die Tour ist seit Monaten unterwegs mit 80 Spielern, 80 Caddies und 50 Offiziellen“, sagte der Deutsche Bernhard Langer, mit 63 Jahren der Älteste im 96 Profis umfassenden Feld. Von 3000 Tests seien nur zwei positiv gewesen. Langer: „Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg.“(APA, sid, red)