Der Standard

Schützt Schüler und Lehrer

- Thomas Mayer

Aus den Lockdowns, zu denen die meisten EUStaaten im Frühjahr in ähnlicher Form gegriffen haben, um die Eskalation der Corona-Infektione­n zu stoppen, ließen sich drei grundlegen­de Erkenntnis­se gewinnen.

Erstens: Alle Verantwort­lichen müssen rasch handeln, auf Basis wissenscha­ftlicher Erkenntnis­se. Jeder Tag zählt. Wenn Beschränku­ngen der Grundrecht­e im Spiel sind, neigen die diversen Interessen­sgruppen dazu, die Dinge zu zerreden.

Zweitens: Die Krisenmana­ger – Regierunge­n und Parlamente – dürfen sich nicht von ideologisc­hen Fixierunge­n blenden lassen, müssen vermeintli­ch Undenkbare­s ins Kalkül ziehen.

Drittens: Der Erfolg solcher Maßnahmenp­akete stellt sich nur dann ein, wenn die Masse der Bürger sie versteht, wenn schlimme Wahrheiten leicht verständli­ch vermittelt werden. Möglichst konkret, mit Daten.

Die zweite Corona-Welle läuft mächtiger durch Europa als im Frühjahr. Man sollte besser nichts ausschließ­en, wenn man sie in den Ländern brechen will – auch nicht weitere Schulschli­eßungen in Unterstufe­n und Vorschulen für gewisse Zeit. Belgien, Tschechien, Südtirol haben es gerade vorgemacht.

Niemand will Kinder zu Hause einsperren. Schulgebäu­de bleiben offen, es gibt weiter staatliche Betreuung, wenn nötig. Aber wenn wie in Oberösterr­eich zuletzt jede fünfte von 1183 Neuinfekti­onen Schüler und Lehrer betrifft, kann es nur eine Maxime geben: Schützt sie und uns! Gesundheit geht vor.

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