Schützt Schüler und Lehrer
Aus den Lockdowns, zu denen die meisten EUStaaten im Frühjahr in ähnlicher Form gegriffen haben, um die Eskalation der Corona-Infektionen zu stoppen, ließen sich drei grundlegende Erkenntnisse gewinnen.
Erstens: Alle Verantwortlichen müssen rasch handeln, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Jeder Tag zählt. Wenn Beschränkungen der Grundrechte im Spiel sind, neigen die diversen Interessensgruppen dazu, die Dinge zu zerreden.
Zweitens: Die Krisenmanager – Regierungen und Parlamente – dürfen sich nicht von ideologischen Fixierungen blenden lassen, müssen vermeintlich Undenkbares ins Kalkül ziehen.
Drittens: Der Erfolg solcher Maßnahmenpakete stellt sich nur dann ein, wenn die Masse der Bürger sie versteht, wenn schlimme Wahrheiten leicht verständlich vermittelt werden. Möglichst konkret, mit Daten.
Die zweite Corona-Welle läuft mächtiger durch Europa als im Frühjahr. Man sollte besser nichts ausschließen, wenn man sie in den Ländern brechen will – auch nicht weitere Schulschließungen in Unterstufen und Vorschulen für gewisse Zeit. Belgien, Tschechien, Südtirol haben es gerade vorgemacht.
Niemand will Kinder zu Hause einsperren. Schulgebäude bleiben offen, es gibt weiter staatliche Betreuung, wenn nötig. Aber wenn wie in Oberösterreich zuletzt jede fünfte von 1183 Neuinfektionen Schüler und Lehrer betrifft, kann es nur eine Maxime geben: Schützt sie und uns! Gesundheit geht vor.