Neue Äste für den Wiener Weihnachtsbaum
Ist der Baum auf dem Rathausplatz aufgestellt, beginnt für die Stadtgärten die Arbeit
Er würde alles sagen, was man über 2020 wissen muss; Oberösterreich habe die schönsten seiner Art für sich, den hässlichsten für Wien ausgewählt: Aussagen dieser Art liest man aktuell in den sozialen Medien. Es geht um den Wiener Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz. Traditionell reisen diese Bäume jedes Jahr aus einem anderen Bundesland und aus Südtirol in die Hauptstadt.
Vergangene Woche wurde die Fichte aus Oberösterreich aufgestellt. Über ihr Aussehen wird seither diskutiert. Viele finden die 33 Meter hohe und 200 Jahre alte Fichte weniger ansehnlich als bisherige Bäume. Dem widerspricht Dominik Heinrich: „Diese Thematik gibt es jedes Jahr.“Seit fünf Jahren sieht er die Bäume auf dem Rathausplatz ankommen. Heinrich ist Stützpunktchef der Stadtgärten im Rathauspark. Er und das Team der Baumpfleger sind für die Aufhübschung zuständig. „Bei einem langen Transport kann es schon einmal sein, dass Äste abbrechen oder einknicken“, sagt er zum STANDARD. Dazu käme das Problem von gewachsenen Lücken im Geäst.
Mit jedem Baum, der die Reise nach Wien antritt, werden darum auch 150 Äste mitgeliefert. Sie dienen dem Stadtgärtner-Team dazu, „Löcher zu füllen, damit der Baum schöner aussieht“, erklärt Heinrich. Im Durchschnitt werden 100 Äste dann auch tatsächlich zum Auffüllen benötigt. „Wir haben heuer fast alle Äste verwendet“, sagt Heinrich.
Damit der Baum am Ende hübsch dort steht, werden die einzeln gelieferten Äste von einer Maschine angespitzt und anschließend mit Drahtschlingen versehen. An seinem Platz werden sie per Hebebühne nach oben gehievt. Am Weihnachtsbaum selbst sind Kletterer, die ein Loch in den Baum für die Äste bohren. Zur Sicherheit wird der Ast anschließend mit zwei bis drei Schrauben fixiert und die Drahtschlinge an einen gewachsenen Ast befestigt. Mittlerweile ist die Fichte aufgehübscht. Nun wird der Baum dekoriert. Die ersten Lichterketten hängen bereits. Mehr als 2000 LED-Lichter sollen es werden. (ook)