ARMIN LASCHET
Der Machtmenschliche – so heißt die vor kurzem erschienene Biografie über den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet. Der Titel bringt das Spannungsfeld, in dem sich der 59-Jährige bewegt, auf den Punkt.
Natürlich hat er den Drang zur Macht, aber er gilt – anders als Friedrich Merz – auch als verbindlich und manchmal als zu zögerlich. Er hätte für seine CDU-Kandidatur in den vergangenen Monaten ruhig ein wenig mehr Wahlkampf machen können, klagte so mancher in der Partei.
Doch Laschet konterte bei der letzten Vorstellungsrunde vor der CDU-Basis: „Ich hab mich nicht zehn Monate lang in diesen Wettbewerb begeben können, weil wir von der Pandemie gefesselt waren.“ Und da habe er schließlich als Ministerpräsident des größten deutschen Bundeslandes wichtige Entscheidungen treffen müssen. Dass er dort seit 2017 Regierungschef ist und vorher die Wahl gewonnen hat, lässt er gern hören, denn Laschet will mit seiner politischen Erfahrung punkten.
Er kann gut mit Merkel und hat auch, als diese innerparteilich angegriffen wurde, ihre Asylpolitik verteidigt. Nicht bei allen kam sein Corona-Zickzackkurs an. Mal war er bei den Lockeren, mal wieder bei den Strengen.
Vielen gilt Laschet als guter Kompromisskandidat, weil er sowohl – wie derzeit in Düsseldorf – mit der FDP als auch auch mit den Grünen ein Bündnis eingehen könnte. Auch Merkel sähe ihn gern als Nummer eins.