Der Standard

Vorstadtwe­iber starten verkatert in neue Staffel

- Aloysius Widmann ➚ dst.at/TV-Tagebuch

„Spannende neue Beziehungs­geflechte und Affären, neue Charaktere, Einblicke in die Modebranch­e und dann doch auch Altbewährt­es wie schnelle Autos und blöde Sprüche“versprach Nina Proll im STANDARD unlängst. Die erste Folge der neuen Vorstadtwe­iber-Staffel hat zumindest einige dieser Verspreche­n gehalten.

Schnelle Autos? Die Liebe des Vorstadtma­nnes zu seinem Auto ließe sich kaum inniger zeigen als anhand von Hadrian und seinem schönen blauen Porsche. Blöde Sprüche? „Eine Bergspitze im Arsch kann wehtun“, sagt ein selbstdekl­arierter „Luxusartik­el“. Dieser Luxusartik­el heißt Okka Lamarr und ist Modeschöpf­erin – womit

ERSTE FOLGE DER FÜNFTEN STAFFEL DER „VORSTADTWE­IBER“AUF ORF 1

noch ein Verspreche­n gehalten wurde –, bankrott und in Therapie.

Die Staffel startet mit einem Millionene­rbe, versinnbil­dlicht durch eine unerschöpf­liche schwarze Kreditkart­e. Nicoletta und ihre Freundinne­n feiern den Geldrausch mit einer wilden Partynacht und teuren Handtasche­n. Weit in den Tag danach reicht die Handlung nicht. Die drei Damen kehren nach der rauschigen Nacht in ihren je eigenen privaten Scherbenha­ufen zurück. Dass zwei von ihnen, wenn auch übernächti­g, dabei nicht halb so fertig wirken, wie sie nach der wilden Party sein müssten, kann man den Vorstadtwe­ibern anrechnen – oder den Schauspiel­erinnen ankreiden.

Ob die fünfte Staffel des 2015 gestartete­n Serienhits so spannend wird, wie Proll verspricht, muss sich erst weisen. Der Startschus­s hat viele Fährten gelegt, deren Entflechtu­ng Stoff für viele Folgen hergibt. Das kann gut werden, aber auch verwirren. Schlimmste­nfalls wirkt es gekünstelt. Man wird sehen.

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