Die richtige Bartfrisur für die FFP2-Maske
Muss der Bart jetzt ab? FFP2-Masken stellen Bartträger vor ein Problem: Die haarigen Stoppeln sind dem Mundschutz im Weg. Bedeutet das, dass Männer vollends auf Gesichtsbehaarung verzichten müssen? Mitnichten! Es gibt sie nämlich, die FFP2-freundlichen Bartfrisuren. Wir stellen die Alternativen vor – und unterziehen sie einem Style-Check.
Wir erinnern uns noch gut an die bärtigen Abenteurer im ersten Lockdown. Einst glattrasierte Männer ließen sich Bärte stehen. Und was für welche! Die Gesichtsbehaarung wucherte plötzlich fast übers Instagram-Selfie hinaus. Selbst Jim Carrey ähnelte plötzlich dem Extrem-Abenteurer Reinhold Messner. Dabei hatte sich der Hollywood-Komiker nicht zur Arktis-Durchquerung aufgemacht – er durchlebte bloß Teil eins einer Pandemie.
Rückblickend kann man sagen: Wilde Zeiten waren das! Doch nun ist Schluss mit Visagenpelz. Wenn ab kommender Woche die FFP2-Maske in Supermarkt und U-Bahn angelegt werden muss, dann stehen Bartträger vor einem Problem. Die Stacheln im Gesicht sind dem Mundschutz im Weg, die Luft kann beim Ein- und Ausatmen ungefiltert an den Seiten vorbeiströmen. Der wissenschaftlich empfohlene Ausweg aus dem haarigen Dilemma: „Es bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, sich zu rasieren“, sagt Christoph Asbach, Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung.
Das wirft Fragen auf: Macht die FFP2-Maske den großväterlichen Rauschebärten angegrauter Hipster den Garaus? Sind die Tage der Barbershops gezählt? Wohin mit all dem Bartöl, dem Bartwachs, den Bartschneidegeräten? Vor allem aber: Welche Männer werden da nach der Nassrasur zum Vorschein kommen? Hinter den Bärten ließ sich so mancher Makel verstecken. Aerosolforscher Asbach gibt schon einen Vorgeschmack darauf, worauf wir uns in etwa einstellen können. Er ist glattrasiert, trägt aber eindrucksvolle Koteletten.
Die Botschaft des deutschen Wissenschafters: Männer, traut euch, es ist nicht alles Haar verloren! Es steht zu befürchten, dass frustrierte Vollbartträger sich das nicht zweimal sagen lassen werden. Aber welche Barttrachten sind FFP2-tauglich –und auch optisch kein absolutes Volldesaster?
Corona-Trend Rotzbremse?
Da wäre etwa der Oberlippenbart: Lange wurde das Prachtstück als „Pornobalken“verunglimpft. Schuld daran waren der Tom Selleck, Darsteller des machohaften 80ies-Seriendetektivs Magnum, oder der Pornostar John Holmes. Dass der Schnauzer durchaus auch zum seriösen Markenzeichen taugt, bewiesen Träger wie Ex-Bürgermeister Michael Häupl oder Filmlegende Clark Gable. Heute gilt der Oberlippinger fast als Hipster-Merkmal: Pop-Star Justin Bieber oder der österreichische Rapper Yung Hurn tragen immer mal wieder Rotzbremse – ironisch natürlich.
Vielleicht versuchen sie es demnächst mit dem Modell Soul Patch. Der winzige Pinsel unterm Mund wäre durchaus FFP2-verträglich und fast so etwas wie das haarige Pendant zu Cindy Crawfords Muttermal. Brad Pitt hat ihn bereits ausgeführt, als Soul-Patch-Ur-Influencer gilt aber Musiker Tom Waits.
Ob die Fraktion Vollbart sich mit den paar Härchen da unten zufriedengeben wird? Nun: Wir werden das im Auge behalten.