SPORT VOM WOCHENENDE
Während der Slalom der Herren in Chamonix zum Startnummernrennen mutierte und trotzdem mit Henrik Kristoffersen einen würdigen Sieger brachte, dürfen die Damen wegen Nebels in Garmisch erst am Montag fortsetzen.
Da hilft
nichts, der LASK hat auch zum fünften Mal en suite nicht gegen Rapid gepunktet: 1:2.
Kein Zetern und kein Lästern
über die weiche Piste in Chamonix kam Henrik Kristoffersen über die Lippen. Kunststück, der Norweger hat gestern den Slalom gewonnen.
Was heute ist,
ist morgen Schnee von gestern. „Schnee von morgen“heißt eine Gesprächsserie zur Zukunft des Skisports. Rudolf Huber, der Vorsitzende der Vereinigung der Skiausrüster, sieht sie optimistisch.
Ist morgen
gestern, liegt das großartige WM-Gold des österreichischen Rodelteams in Königssee schon wieder drei Tage zurück.
Gestern
blieb wieder einmal nichts anderes übrig, als für das heutige Sportkastl eine Anleihe bei Heinz Erhardt zu nehmen.
Henrik Kristoffersen hat seinen schnellen Schwung wieder gefunden – zumindest für frühlingshafte Bedingungen. Der Norweger, der zuletzt mit Materialproblemen zu kämpfen und am Samstag bereits beim zweiten Tor eingefädelt hatte, gewann am Sonntag den zweiten Slalom in Chamonix, fixierte damit seinen zweiten Saisonsieg nach dem Slalom in Madonna di Campiglio und seinen insgesamt 23. im Weltcup.
Während Kristoffersen seine Halbzeitführung zur Überraschung all der unmittelbar vor ihm Gescheiterten ins Ziel brachte, fiel Marco Schwarz auf dem von vielen Wannen schwer beeinträchtigten Kurs von Platz drei auf sechs zurück, verpasste damit sein achtes Podest im neunten einschlägigen Rennen und den vorzeitigen Gewinn der kleinen Kristallkugel.
Der am Samstag drittplatzierte Kärntner hat vor den noch ausstehenden zwei Torläufen in Kranjska Gora und Lenzerheide 146 Punkte Vorsprung auf den Schweizer Ramon Zenhäusern, der wie am Vortag Zweiter wurde.
Startnummernrennen
Bei Sonnenschein und milden Temperaturen am Fuße des Mont Blanc wurde das Ergebnis des ersten Laufs aufgrund der stark strapazierten Piste kräftig durcheinandergewirbelt. So stürmte etwa der Schweizer Sandro Simonet von Platz 30 auf den dritten Rang und verbesserte sich Adrian Pertl von Platz 25 auf den geteilten vierten Rang. Im Finale nicht mitmischen konnte Clément Noël. Der Sieger vom Samstag hatte das Finale nach grobem Schnitzer verpasst.
Schwarz sah keinen Grund zu hadern: „Ich muss es annehmen, das passt schon. Es war eine brutale Lett’n zum Fahren, teils habe ich es gut getroffen. Hut ab vor Kristoffersen.“Der Norweger zeigte sich erleichtert: „So schwierig war es nicht, es war ein bissl unruhig. Ich bin sehr zufrieden.“
Pertl wusste seine Leistung richtig einzuschätzen: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so weit nach vorne geht. Ganz fair war es nicht mehr. Ich hatte Glück und nehme den vierten Platz gerne mit.“
Nach zwei Ausfällen en suite verbuchte Manuel Feller mit Platz elf immerhin wieder ein Ergebnis. Michael Matt kam nach Rang fünf am Vortag nicht über Rang 16 hinaus. Und Fabio Gstrein fiel von Platz fünf auf 26 zurück. Das WM-Slalomteam ist damit noch nicht fix. Neben Schwarz, Feller und Matt wird das vierte Ticket entweder an Gstrein (Achter in Zagreb und Fünfter in Flachau) oder Pertl (Zehnter in Schladming und nun Vierter) vergeben.
Indes mussten die alpinen Damen in Garmisch-Partenkirchen lange ausharren, ehe der zweite Super-G nach zweimaliger Verschiebung wegen einer beharrlich im unteren Abschnitt der KandaharStrecke hängenden Nebelbank auf Montag (10.50 Uhr, ORF 1) vertagt wurde. Am Samstag hatte die
Schweizerin Lara Gut-Behrami dort ihren dritten Super-G-Sieg en suite gefeiert. Für akzeptable Ergebnisse aus ÖSV-Sicht sorgten in Abwesenheit der verletzten Speedasse Nicole Schmidhofer und Nina Ortlieb die wiedererstarkte Christine Scheyer als Fünfte und Tamara Tippler als Ex-aequo-Achte.
Wer wird Präsident?
Bereits am Freitag war hinter den Kulissen die Zukunft des österreichischen Skiverbands Gesprächsthema, zumal im Juni ein Nachfolger für den 31 Jahre amtierenden Präsidenten Peter Schröcksnadel gewählt wird. Nach einem ersten Meeting im Herbst trafen sich die Chefs der Landesskiverbände in einer Videokonferenz zu einem neuerlichen „informellen Gedankenaustausch“, wie es ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer formulierte. Gesucht sind die Kandidaten der Wahl.
Laut Statuten müsse man sich bei der ersten offiziellen Wahlausschusssitzung im Mai auf die Kandidaten festlegen. Dies habe bis spätestens 21 Tage vor der im Juni anstehenden ÖSV-Länderkonferenz zu erfolgen, bei der dann die Wahl des Präsidenten erfolgt.
Die besten Aussichten werden dem früheren Abfahrtsweltmeister und Hotelier Michael Walchhofer aus Altenmarkt sowie Michael Huber eingeräumt. Der Kitzbüheler ist Doktor der Sportwissenschaften, Präsident des Skiclubs K.S.C. sowie Organisationschef der Hahnenkammrennen.
Am kommenden Wochenende stehen unmittelbar vor der WM in Cortina d’Ampezzo noch Super-G (Freitag) und Abfahrt (Samstag) für die Herren in Garmisch-Partenkirchen auf dem Programm. Am Sonntag steigt bereits die Eröffnungsfeier der WM.