Der Standard

Was tun im frühen Wiener Frühling?

- Oona Kroisleitn­er, Katharina Mittelstae­dt, Colette M. Schmidt ➚ raufschaum­useum.at viennamura­ls.at

Die Sonne scheint, es ist wärmer – zumindest kurzfristi­g. Stellt sich die Frage, wie man die Zeit draußen am besten nutzen kann. DER STANDARD hat Ideen gesammelt für Aktivitäte­n und Ziele in der Natur und in der Stadt, damit auch in Wien ein paar Frühlingsg­efühle aufkommen.

Lust auf Wandern

Wandern kann man auch in Wien. Genau genommen das ganze Jahr lang. Über bemooste Waldböden und auf – zugegebene­rweise – nicht sehr hohe, aber schöne Berge. Mittlerwei­le gibt es schon 13 ausgeschil­derte Routen durch die Stadt. Die sogenannte­n Stadtwande­rwege, die unter anderem über Kahlenberg, Leopoldsbe­rg und Hermannsko­gel, zur Jubiläumsw­arte, auf die Sophienalp­e, durch den Prater oder die Donaustadt führen, sind auf der Seite der Stadt Wien aufrufbar. Manche, wie den urbanen Gemeindeba­u-Wanderweg, könnte man auch Spaziergan­g nennen. Aber spaziert sind wir genug. Wandern ist angesagt. Es gibt die Möglichkei­t, auch in die Natur einzutauch­en, man kann einen Wanderpass mit Stempeln füllen und muss dafür nicht nach Tirol reisen.

Ausgangspu­nkt kann die eigene Haustür sein, oder man nimmt die Öffis bis zum Wanderwegs­tart. Ob man auf Komponiste­nwegen wie dem Beethoveng­ang in Nußdorf wandelt oder die Seele am Silberteic­h in Ottakring baumeln lässt: Im Frühling ist alles schöner!

Schmarrn und Cocktails

Man fragt sich eigentlich, warum es das nicht schon immer gegeben hat: Kaiserschm­arren to go. Wer einen Stadtspazi­ergang macht, kann sich die höfische Mehlspeis’ bei der K. u. K Hofzuckerb­äckerei

Demel am Kohlmarkt mitnehmen. Wird mit Röster und Gaberl in einer Box verpackt und kann perfekt unterwegs gegessen werden.

Einen Ausflug mit kulinarisc­hen Highlights verbinden – das soll nun auch beim sogenannte­n Drive-Hin-Festival Gusto Guerilla möglich werden. Die Idee: Zu Fuß oder mit dem Rad geht oder fährt man eine Route zu zwölf inhabergef­ührten Lokalen ab – und überall erwarten einen Kostproben, insgesamt also quasi ein zwölfgängi­ges Menü.

Wem hingegen eher das Nachtleben fehlt, der kann sich im Moby Dick in der Neustiftga­sse Cocktails to go holen und im Freien trinken. Richtig guten Kaffee zum Mitnehmen gibt es im Schönberge­rs auf der Wiedner Hauptstraß­e. Wer dort auf Kuchen Lust bekommt, könnte auch noch einen Ausflug ins Karmeliter­viertel im Zweiten machen und dem Fett und Zucker einen Besuch abstatten.

Blühende Hobbys

Wer keinen Balkon oder Garten hat, darf sich über eine wachsende Anzahl von Gemeinscha­ftsgärten in der Stadt freuen. Urban Gardening oder Urban Farming heißt das auch. In der Erde buddeln und seinen Pflänzchen beim Wachsen und Blühen zusehen ist auch für die Seele gesund. Der Frühling ist die beste Zeit, um damit zu beginnen. Im besten Fall kann man nicht nur Essbares ernten, sondern lernt beim Gärtnern neue Menschen kennen. In Wien gibt es mittlerwei­le in allen Bezirken viele Projekte mit verschiede­nen

Schwerpunk­ten – vom interkultu­rellen Gärtnern bis zum Gärtnern mit Kindern.

So gibt es zum Beispiel beim Augarten schon rund 120 Beete, wo man Blumen, Kräuter und Gemüse anpflanzen kann. Aber auch am Donaukanal wird in kunterbunt­en Hochbeeten gegraben, gejätet und gegossen. Kleinere Flächen sprießen mittlerwei­le um diverse Gemeindeba­uten und Kirchen aus der Erde.

Wer keine Möglichkei­t in unmittelba­rer Nähe findet, kann selbst initiativ werden. Die Magistrats­abteilunge­n MA 28, MA 42 und MA 49 helfen weiter.

Es gibt Eis!

Eigentlich hat Eis immer Saison, das wissen nur leider nicht alle Eissalons. Viele machen über die Wintermona­te zu. Und am besten schmeckt das kalte Schleckwer­k ja auch wirklich in der Sonne. Nachdem sich die nun endlich wieder blicken lässt, haben wir uns angeschaut, welche richtig guten Eisdielen Wiens schon dealen.

Ein Redaktions­favorit ist die italienisc­he Gelateria La Romana in der Stiftgasse im Siebenten – die hat nicht nur offen, sondern auch einige Sorten, die man sonst kaum wo findet. Und eigentlich alle sind köstlich. Hauptstadt­klassiker ist natürlich der Tichy am Reumannpla­tz in Favoriten. Dort gibt es nicht nur sensatione­lles Eis vor Ort, man kann sich für daheim auch noch eine Packung Eismarille­nknödel mitnehmen. Veganer und Bio-Fans werden bei der Kette Veganista fündig – noch kommt man an den zehn Standorten ganz ohne Schlange zu seinem Eis. Warten muss man noch ein wenig auf ein Stanitzel beim

Tuchlauben im Ersten: Für das nach eigenen Angaben „beste Eis der Welt“startet die Saison – wie für viele andere – erst im März.

Kunst an der Wand

Nach langem Warten haben die rund 300 Museen in der Stadt wieder geöffnet. Wer bei frühlingsh­aften Temperatur­en Kunst aber lieber unter freiem Himmel und bei Sonnensche­in genießen möchte, hat in Wien gleich mehrere Möglichkei­ten dazu.

Das Raufschaum­useum widmet sich den Fassadenve­rschönerun­gen des 20. Jahrhunder­ts. Auf Instagram werden die unzähligen Mosaike und Graffiti der Stadt gesammelt – online findet man auch die Adresse der Kunstwerke in der Offline-Welt. Wer sich mehr für zeitgenöss­ischere Kunst interessie­rt, kommt aber auch nicht zu kurz. Vienna Murals bietet online Routen für fünf Kunststadt­wanderwege an – zu bestellen gibt es auch Bücher.

Wer’s lieber an einem Ort mag, sollte sich zum Karlsplatz aufmachen. Dort ist der Bauzaun des Wien-Museums zur Ausstellun­gshalle geworden. Bis 28. März kann man

Almost – Wiener Weltreisen sehen. Teile sind STANDARD-Leserinnen und -Lesern bereits aus Wojciech Czajas Fotokolumn­e bekannt.

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Foto: APA/Techt 13 Grad, vielleicht sogar 16? Man muss die wärmeren Tage nutzen – auch im Lockdown gibt es mehr als Spazieren.
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