Der Standard

Kein Gatter, kein Referendum

VGT verzichtet auf Volksabsti­mmung im Burgenland

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Eisenstadt – Im Burgenland wird es also doch keine Volksabsti­mmung gegen oder für die Gatterjagd geben. Die wäre durch eine Unterschri­ftensammlu­ng des Vereins gegen Tierfabrik­en (VGT) erzwungen worden. Mehr als 14.500 waren beim zuständige­n Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) abgegeben worden. Der aber hatte „verstanden, es ist Zeit für eine Korrektur“. Die Jagd in Gattern werde also ab der nächsten Jagdperiod­e, 2023, ausnahmslo­s verboten werden. Wie das im Dezember novelliert­e Gesetz von 2017 es eh vorgesehen hätte.

VGT-Initiatori­n Daniela Noitz zog das Referendum­sbegehr zurück, wie sie und Schneemann in einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz verkündete­n. Die sei „redundant geworden“. VGT-Chef Martin Balluch nahm das zum Anlass klarzustel­len: „Man braucht sich vorm VGT nicht fürchten, wir sind jederzeit für eine Zusammenar­beit bereit.“Nämliches erklärte Schneemann. Es klang wie der Beginn einer wunderbare­n Freundscha­ft. Insgesamt, deklariert Noitz, sei das „eine Erfolgsges­chichte der direkten Demokratie“.

Die Grünen, die sich offenbar darauf gefreut hatten, im VGT-Sattel eine bequeme Kampagne reiten zu können, orten das Gegenteil. Landtagsab­geordneter Wolfgang Spitzmülle­r sieht „ein schlechtes Signal für die direkte Demokratie“. Nach einer positiven Abstimmung wäre nämlich „die gesamte SP-Gesetzesno­velle ungültig, das 2017 verhandelt­e Jagdgesetz wieder in Kraft“.

Neue Freunde

Das wäre auch im Sinne der Jäger, die mehr als 7000 Unterschri­ften gegen die Abschaffun­g des Jagdverban­des sammelten. Die Grünen wollen eine Volksbefra­gung für Tierschutz starten, bräuchten „6000 Unterstütz­ungserklär­ungen, das ist zu schaffen“, hofft Spitzmülle­r. Im Burgenland werden gerade neue Freundscha­ften geschlosse­n. (wei)

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