„Heute“außer Auflagenkontrolle, „Trend“zur Lücke
Steigert in der ÖAK die Abozahlen – die E-Paper-Abos gleich um fast ein Drittel
Wien – Die Gratiszeitung Heute schwänzt auch für das zweite Corona-Halbjahr 2020 die Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK) und meldet keine Daten. Viele Titel vom Riesen Kronen Zeitung abwärts haben ihre Druckauflagen zurückgefahren, Magazine der VGN-Gruppe um die Hälfte bei News und um ein Drittel bei Woman – das kommt großteils aus bisherigem Groß- und Gratisvertrieb. E-Paper legen neuerlich deutlich zu. Und erstmals veröffentlicht die ÖAK auch Daten über Paid-Content-Angebote – die für die geplante Digitalförderung relevant werden.
STANDARD steigert E-Paper
DER STANDARD konnte seine E-Paper-Abos binnen eines Jahres um 28 Prozent auf 11.347 im zweiten Halbjahr 2020 steigern. Verlagsleiter Martin Kneschaurek verweist auf die „weiter aufgehende Strategie“ zur Preistreue bei Abos. Die Abos insgesamt legten seit dem zweiten Halbjahr 2019 um 815 auf 50.234 zu.
Erstmals veröffentlicht die ÖAK auch Daten über die Nutzung von Bezahlangeboten jenseits der E-Paper. Sie dürfen laut ÖAK nicht zu Print- oder E-Paper-Auflagen addiert (und so veröffentlicht) werden. Die Presse meldet 9136 Nutzungsrechte, die Tiroler
Tageszeitung 20, die Vorarlberger Nachrichten 887.
Paid Content wird ein wesentlicher Faktor bei der Berechnung der Digitalförderung.
Weitere Trends und Auffälligkeiten in der ÖAK:
Krone Österreichs Auflagenriese hält bei 643.929 verkauften Exemplaren (560.435 im Abo); 22.727 weniger als 2019. melden einer Pause im ersten Corona-Halbjahr 2020 wieder. Gemeinsam verbreiten sie im zweiten Halbjahr 2020 479.985 Stück, 51.065 weniger als im Schnitt des zweiten Halbjahrs 2019. Gemeinsame Druckauflage: 495.732 nach 556.471.
Heute Die Gratiszeitung, 2019 noch mit 537.354 verbreiteten Exemplaren dabei, meldete mit Verweis auf die Corona-Maßnahmen wieder nicht. Man habe „nach dem Lockdown“vom 8. bis 19. Februar 2021 507.263 Stück gedruckt.
Presse am Sonntag stellte mit Ende März 2020 den Selbstbedienungsvertrieb ein. 19.874 Exemplare weniger als 2019 gingen nun über diese Vertriebsform hinaus. Die verkaufte Auflage sank damit um 12.290 Exemplare auf 71.612; Abonnements, vor allem E-Paper und vergünstigte Printabos, legten um 7696 auf 67.147 zu.
News, Woman Die VGN-Magazingruppe fuhr ihre Auflagen teils drastisch zurück, Verleger Horst Pirker propagiert intern die Fokussierung auf Entscheidungsträger. News halbierte seine Druckauflage von 92.479 auf 45.529 Exemplare. Gratisvertrieb, Großvertrieb, aber auch günstige Abos fielen weg. Ähnlich
Woman, das Magazin druckt ein Drittel weniger Hefte.
Trend Das Wirtschaftsmagazin der VGN wurde 2019 noch wöchentlich ausgewiesen, 2020 als monatliche „Premium“-Ausgabe mit auf 27.557 halbierter Druckauflage. Die Monatsversion hat merklich mehr Vollzahler- und weniger GünstigAbos als die wöchentliche im Vorjahr. Seit 2021 erscheint der Trend vorerst alle zwei Wochen. (fid)
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