Tausende verweigern Astra-Zeneca-Impfung
EMA prüft nun auch Thrombosefälle nach Johnson-&-Johnson-Impfung
Graz/Wien – Der Corona-Impfstoff von Astra Zeneca kommt nicht aus den Negativschlagzeilen. Die Dosen stoßen bei immer mehr Menschen auf Ablehnung. In der Steiermark haben in dieser Woche rund 1700 von 5000 Angemeldeten ihren Termin nicht wahrgenommen, sagte der steirische Impfkoordinator Michael Koren dem ORF. Nächste Woche würden 3700 Steirerinnen und Steirer die Impfung nicht wahrnehmen wollen.
Die Verunsicherung über den Impfstoff macht sich auch in Wien bemerkbar. Momentan verzeichnet die Stadt rund zehn Prozent Absagen bei Impfterminen – aufgrund von Erkrankungen oder Terminkollisionen, aber auch aus
Sorge bezüglich des Astra-ZenecaImpfstoffs. In Oberösterreich sagen rund fünf Prozent die Termine für eine Astra-Zeneca-Impfung ab, heißt es vom Landeskrisenstab. Die Nachfrage überwiege jedoch die Skepsis. Es gebe keine Probleme, die frei gewordenen Slots wieder zufüllen. Im Burgenland gibt es noch keine Abmeldungsbewegungen. Beim burgenländischen Anmeldesystem sehe man auch nicht, warum jemand einen Termin nicht wahrnehme. „Wenn jemand nicht kommt, rückt ein anderer nach“, sagt die Sprecherin von Landeschef Hans Peter Doskozil (SPÖ). Im Westen werden derzeit nur wenige Impftermine abgesagt, wie der
STANDARD-Rundruf zeigt: In Salzburg würden sich nur vereinzelt angemeldete Personen nun doch nicht impfen lassen, heißt es vom Sprecher des Landes. „Was wir feststellen, ist, dass Leute viel mehr Information zu Astra Zeneca brauchen.“
Einige Abmeldungen gibt es in Tirol, die Termine könnten schnell neu besetzt werden. In Vorarlberg werden Absagen „wie auch schon die Wochen zuvor in überschaubarem Ausmaß“registriert, heißt es. In keinem Bundesland bleiben Dosen ungenutzt übrig.
Nach Berichten über vier Thrombosefälle nach der Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson prüft die Europäische Arzneimittelbehörde nun einen möglichen Zusammenhang. (ars, mro, ruep, wei)