Der Standard

Der April macht, was er will!

Zuerst Sonnensche­in, dann Regen und Schnee: Im April scheint das Wetter verrückt zu spielen. Wie entsteht dieses Aprilwette­r eigentlich?

- FÜR KINDER: Philip Pramer

Die Sonne heizt den Süden stärker auf als den Norden

Du kennst es vielleicht: Zuerst scheint die Sonne, dann regnet es sehr plötzlich. Aber gerade als du die Gummistief­el angezogen hast, lacht schon wieder die Sonne vom Himmel – und nur kurz darauf schneit es auf einmal. Im April spielt das Wetter oft verrückt, ein bekanntes Sprichwort lautet deshalb: „Der April macht, was er will!“Aber warum ist das ausgerechn­et im April so?

Im April wird es auf der Nordhalbku­gel sehr schnell wärmer – aber nicht überall gleich schnell. Die Luft im Süden, also näher am Äquator, erwärmt sich schneller als die im Norden. In Mitteleuro­pa verläuft diese „Grenze“aus warmer, trockener Luft aus Afrika und Südeuropa und kalter, feuchter Luft aus Nordeuropa.

Warme und kalte Luft geraten durcheinan­der

Bei uns in Mitteleuro­pa treffen diese beiden Luftmassen also aufeinande­r. Weil die warme Luft leichter ist als die kalte, steigt sie nach oben. Die Sonne steht im April schon recht hoch und erwärmt die kalte Luft am Boden. Dadurch wird sie leichter und steigt auf.

Aus dieser noch feuchten Luft bilden sich Wolken, aus denen es regnen, hageln oder eben schneien kann. Die wärmere Luft oben kühlt dadurch etwas ab und sinkt – weil sie schwerer wird – wieder nach unten. Diese immer noch warme Luft kann die Wolken dann schnell wieder auflösen, und die Sonne lacht wieder vom Himmel – bis alles wieder von vorn beginnt.

Das Aprilwette­r sorgt für Überraschu­ngen und Probleme

Vereinfach­t gesagt sind es also die warmen und kalten Luftmassen, die durcheinan­dergeraten und für das verrückte Wetter im April sorgen. Oft kannst du alle vier Jahreszeit­en in einem einzigen Monat erleben!

Auch wenn das Aprilwette­r lustig zu beobachten ist, für Bauern kann es zum Problem werden. Denn im April blühen viele Pflanzen schon, etwa Marillenbä­ume. Wenn es dann plötzlich kalt wird, können die Blüten erfrieren – und ohne Blüten gibt es später keine Früchte. Deshalb stellen Bauern bei Frost oft große Kerzen oder brennende Strohballe­n auf, um die Luft rund um die Blüten über null Grad zu halten. Weil es wegen des Klimawande­ls immer wärmer wird, könnte auch das Aprilwette­r früher eintreten und noch verrückter werden. Die genauen Auswirkung­en müssen Wissenscha­fter aber noch erforschen.

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