Neuer Minister schließt weitere Lockdowns nicht aus
Wolfgang Mückstein übernimmt Gesundheitsressort von Rudolf Anschober
Wien – Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gab am Dienstag seinen Rücktritt bekannt. Anschober sprach von einer „Überlastungssituation“. Er sei „überarbeitet und ausgepowert“, daher habe er entschieden, sein Amt nach rund 15 Monaten niederzulegen.
Österreich brauche in der aktuellen Corona-Pandemie einen Gesundheitsminister, „der zu 100 Prozent fit ist“, begründete Anschober seinen Abgang. Das sei er seit ein Wochen nicht, deshalb müsse er nun „die Notbremse“ziehen.
Bis Montag wird der grüne Vizekanzler Werner Kogler Anschobers Agenden übernehmen. Dann wird der Allgemeinmediziner Wolfgang Mückstein von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Gesundheitsminister angelobt.
Mückstein ist kein Unbekannter im grünen Klub. 2019 verhandelte er die Sozial- und Gesundheitsagenden an der Seite Koglers. Auch AnschoUnd ber zog den Arzt immer wieder als Berater hinzu. Die Entscheidung, das Amt des Gesundheitsministers zu übernehmen, habe er sich nicht leicht gemacht, sagte Mückstein in einem ersten Statement. Aber er wolle seinen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten. Wie, das ließ Mückstein bereits durchblicken. Er wolle auch „unpopuläre Entscheidungen“treffen, wenn dies nötig sei. Wenn es die Situation auf den Intensivstationen erforderlich mapaar che, müssten weitere harte Lockdowns folgen, „um Menschenleben zu retten“.
Auf Mückstein kommen in der Pandemiebewältigung große Herausforderungen zu: die grassierenden Virusmutationen, die Überzeugung von Test- und Impfverweigerern, aber auch die Versorgung von Long-Covid-Patientien. (red)
Rudolf Anschober erwähnte bei seinem Abschied vier große Problemfelder, denen sich auch der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein intensiv widmen muss: die Gefahr durch Virusmutationen, die Test- und die Impfskepsis in der Bevölkerung sowie Long Covid. Viel Arbeit wartet im Ressort auch abseits von Corona.