Eine Million Impfdosen kommen früher als erwartet
Biontech/Pfizer zieht Lieferungen vor Burgenland verlängert Lockdown nicht
Wien – Nach der schlechten Nachricht des Impf- und Lieferstopps von Johnson & Johnson liefert Impfstoffprimus Biontech/Pfizer einmal mehr gute Nachrichten. Man wolle die EU noch im zweiten Quartal mit 50 Millionen vorgezogenen Impfstoffdosen beliefern, was von der österreichischen Regierungsspitze in einer Pressekonferenz prompt zum „Impfturbo für Österreich“erklärt wurde.
Österreich wird von diesen 50 Millionen Dosen immerhin eine Million erhalten. Die Aufteilung erfolgt nämlich nach dem Bevölkerungsschlüssel und nicht nach dem Bestellanteil. Da Österreich vom Vakzin nur 90 Prozent orderte, hätte der Anteil sonst nur 900.000 Dosen betragen.
In Sachen Johnson & Johnson verkündete die EMA, dass sie nächste Woche nach Vorliegen genauerer Daten aus den USA entscheiden wolle, wie es mit dem Impfstoff in der EU weitergehen solle.
Im Burgenland ist am Mittwoch die Entscheidung gefallen, dass der Lockdown nicht verlängert wird. Am 19. April sollen der Handel und körpernahe Dienstleister wieder öffnen, Schülerinnen und Schüler zurück in den Präsenzunterricht vor Ort wechseln. Dies sei zwar ein Risiko, betonte Landeschef Hans Peter Doskozil (SPÖ), allerdings sprächen die Zahlen dafür. Die Sieben-TageInzidenz lag im Burgenland zuletzt unter dem österreichweiten Schnitt. Wien und Niederösterreich bleiben hingegen bis 2. Mai in der verlängerten „Osterruhe“. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bekräftigte diesen Schritt am Mittwoch: Solange die Auslastung auf den Intensivstationen in der Hauptstadt so hoch wie aktuell sei, „wäre es unverantwortbar, in Wien die Schutzmaßnahmen zurückzunehmen“.
Ruf nach Lockerungen
Im Westen wiederum werden Rufe nach Lockerungen lauter. Seit 15. März erlaubt Vorarlberg als Modellregion wieder Gasthausbesuche und auch Veranstaltungen – unter strengen Auflagen. Der Erfolg gebe dem Modell recht, ist Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) überzeugt. Die meisten Ansteckungen erfolgten im privaten Bereich, der nun dank deutlich mehr Tests besser kontrolliert werden könne. Das sieht man in Tirol, wo sich die Zahlen in einzelnen Regionen ebenfalls gut entwickeln, ähnlich. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) will daher beim Bund-Länder-Gipfel am Freitag auf einen Fahrplan für Öffnungsschritte drängen. (red)