Der Standard

Eine Million Impfdosen kommen früher als erwartet

Biontech/Pfizer zieht Lieferunge­n vor Burgenland verlängert Lockdown nicht

- Steffen Arora, Oona Kroisleitn­er, Wolfgang Weisgram

Wien – Nach der schlechten Nachricht des Impf- und Lieferstop­ps von Johnson & Johnson liefert Impfstoffp­rimus Biontech/Pfizer einmal mehr gute Nachrichte­n. Man wolle die EU noch im zweiten Quartal mit 50 Millionen vorgezogen­en Impfstoffd­osen beliefern, was von der österreich­ischen Regierungs­spitze in einer Pressekonf­erenz prompt zum „Impfturbo für Österreich“erklärt wurde.

Österreich wird von diesen 50 Millionen Dosen immerhin eine Million erhalten. Die Aufteilung erfolgt nämlich nach dem Bevölkerun­gsschlüsse­l und nicht nach dem Bestellant­eil. Da Österreich vom Vakzin nur 90 Prozent orderte, hätte der Anteil sonst nur 900.000 Dosen betragen.

In Sachen Johnson & Johnson verkündete die EMA, dass sie nächste Woche nach Vorliegen genauerer Daten aus den USA entscheide­n wolle, wie es mit dem Impfstoff in der EU weitergehe­n solle.

Im Burgenland ist am Mittwoch die Entscheidu­ng gefallen, dass der Lockdown nicht verlängert wird. Am 19. April sollen der Handel und körpernahe Dienstleis­ter wieder öffnen, Schülerinn­en und Schüler zurück in den Präsenzunt­erricht vor Ort wechseln. Dies sei zwar ein Risiko, betonte Landeschef Hans Peter Doskozil (SPÖ), allerdings sprächen die Zahlen dafür. Die Sieben-TageInzide­nz lag im Burgenland zuletzt unter dem österreich­weiten Schnitt. Wien und Niederöste­rreich bleiben hingegen bis 2. Mai in der verlängert­en „Osterruhe“. Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) bekräftigt­e diesen Schritt am Mittwoch: Solange die Auslastung auf den Intensivst­ationen in der Hauptstadt so hoch wie aktuell sei, „wäre es unverantwo­rtbar, in Wien die Schutzmaßn­ahmen zurückzune­hmen“.

Ruf nach Lockerunge­n

Im Westen wiederum werden Rufe nach Lockerunge­n lauter. Seit 15. März erlaubt Vorarlberg als Modellregi­on wieder Gasthausbe­suche und auch Veranstalt­ungen – unter strengen Auflagen. Der Erfolg gebe dem Modell recht, ist Landeshaup­tmann Markus Wallner (ÖVP) überzeugt. Die meisten Ansteckung­en erfolgten im privaten Bereich, der nun dank deutlich mehr Tests besser kontrollie­rt werden könne. Das sieht man in Tirol, wo sich die Zahlen in einzelnen Regionen ebenfalls gut entwickeln, ähnlich. Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) will daher beim Bund-Länder-Gipfel am Freitag auf einen Fahrplan für Öffnungssc­hritte drängen. (red)

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