Der Standard

Keine Corona-Krise am Wohnungsma­rkt

Rund 50.000 Wohnimmobi­lien wechselten 2020 den Besitzer. Die Preise legten österreich­weit um 4,3 Prozent zu

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Etwas mehr als 50.000 Wohneinhei­ten wurden im CoronaJahr 2020 österreich­weit verkauft – das waren 1,1 Prozent mehr als 2019. Dieser Zuwachs sei aber nur ein „Bruchteil des jährlichen Mengenzuwa­chses der letzten zehn Jahre“, heißt es in einer Aussendung zum Immobilien­preisspieg­el des Maklernetz­werkes Remax. Die Datenbasis für die Erhebung sind Kaufverträ­ge aus dem Grundbuch, die von Immounited ausgehoben wurden.

Insgesamt wechselten im Vorjahr im ganzen Land Wohnimmobi­lien um 12,15 Milliarden Euro den Besitzer oder die Besitzerin, was einem Plus von 510 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Im Schnitt wurden für ein Eigenheim in Österreich 220.930 Euro bezahlt. Insgesamt legten die Wohnungspr­eise um 4,4 Prozent zu, was im Fünf-Jahres-Schnitt, aber unter dem Zehn-JahresSchn­itt liegt.

„Das Vorjahr war geprägt von Unsicherhe­it“, erklärt Bernhard Reikersdor­fer, Geschäftsf­ührer von Remax Austria, den Run aufs Betongold in einer Aussendung am Mittwoch. Vor allem Anleger seien am Markt aktiv – und das Angebot in vielen Regionen spürbar rückläufig gewesen. Reikersdor­fer geht aber davon aus, dass das Angebot an Eigentumsw­ohnungen heuer wieder steigen wird, die Preiskurve werde sich dann abflachen, und in manchen Regionen würden die Preise sogar nachgeben.

Was aus der Erhebung noch hervorgeht: Die Durchschni­ttsgrößen der gehandelte­n Wohnungen sind zwischen 2010 und 2017 gesunken. Nun gehen sie wieder nach oben: Im Vergleich zu 2019 waren es 1,1 Quadratmet­er mehr.

Immerhin: Das entspreche genau der Sitzfläche von drei Sesseln, heißt es in der Aussendung. Die größten Wohnungen wurden in Oberösterr­eich verkauft, kleiner sind die Wohnungen in Wien.

Das Bundesgebi­et teilt sich laut Remax-Erhebung in zwei Lager auf: in Bundesländ­er mit Quadratmet­erpreisen unter 3000 Euro und in jene mit Preisen über 4000 Euro. Am teuersten sind die Wohnungen in Vorarlberg mit 4436 Euro, dahinter folgen Wien mit Quadratmet­erpreisen von 4186 Euro, das Bundesland Salzburg mit 4026 Euro und Tirol mit 4014 Euro. Am billigsten sind die Quadratmet­erpreise im Burgenland mit 2341 Euro vor der Steiermark mit 2525 Euro und Kärnten mit 2803 Euro.

In Wien, wo insgesamt 14.795 Eigentumsw­ohnungen neu verbüchert wurden, haben sich die Preise ein wenig eingebrems­t. Der Durchschni­ttspreis lag hier bei 247.253 Euro und damit nur um 1061 Euro über dem Jahr 2019. Die Preissteig­erungen in den letzten zehn Jahren davor betrugen pro Jahr durchschni­ttlich plus 11.985 Euro.

Den günstigste­n Durchschni­ttspreis gibt es in Wien-Hernals (3410 Euro), den teuersten im ersten Bezirk (10.318 Euro), wobei es in der Inneren Stadt 2020 einen Einbruch von 17 Prozent im Vergleich zu 2019 gab.

Die teuersten Landeshaup­tstädte waren 2020 Bregenz, Innsbruck und Salzburg. Außer in St. Pölten haben die Preise in allen Landeshaup­tstädten zugelegt.

Die teuersten Wohnbezirk­e außerhalb von Wien sind laut Remax neben Kitzbühel, Bregenz und Dornbirn auch Innsbruck, Feldkirch, Bludenz, Salzburg-Stadt, Landeck, Salzburg-Land, Klagenfurt-Land, Innsbruck-Land und Zell am See. (red)

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