Tausende falsche Daten im Impfregister
Die Elga GmbH verzeichnet pro Woche rund 10.000 falsche oder unvollständige Daten im Impfregister. Oft können sie rasch ausgebessert werden, manchmal aber auch nicht – das hat technische sowie organisatorische Gründe.
Nun ist nach dem ausdruckbaren PDF-Zertifikat auch die App des grünen Passes für iPhones und – mit etwas Verspätung – für Android verfügbar. Die Beschwerden rund um das Thema wollen jedoch nicht abreißen. So erreichten den STANDARD zuletzt Hinweise von Leserinnen und Lesern, deren Daten im österreichischen Impfregister falsch oder unvollständig eingetragen sind – wodurch diese wiederum nicht korrekt im grünen Pass erscheinen.
In dem Fall müssen entsprechende Änderungen oder Ergänzungen beantragt werden, was den Betroffenen zufolge mitunter wochenlang dauern kann. Eine Rückfrage bei den betroffenen Stellen zeigt, dass es hier durchaus ein Problem gibt – welches aber bald gelöst werden soll.
Während man im Gesundheitsministerium von „seltenen Einzelfällen“einer fehlerhaften Ausstellung der EU-konformen Zertifikate spricht, wird Elga-Geschäftsführer Franz Leisch konkreter und nennt „rund 10.000 Fälle pro Woche“, welche die Elga im Zentralsystem erkennt: Das können etwa falsche oder fehlende Impfstoffe oder auch eine falsche Sozialversicherungsnummer sein. Die Elga weise die Clearingstelle in solchen Fällen auf die Fehler hin – und in den meisten Fällen kann das Problem gelöst werden. Aber eben nicht immer.
Denn zur Ausbesserung der etwaigen Fehler sind jene Personen berechtigt, die die ursprüngliche Eintragung vorgenommen haben. Und diese sind oft nicht mehr zuständig, wenn sie nur temporär in dieser Sache tätig waren – etwa bei innerbetrieblichen Impfungen. In dem Fall kommt die jeweilige Bezirksverwaltungsbehörde zum Zug, der es aber wiederum oft an der entsprechenden IT-Ausstattung mangle, wie Leisch sagt.
Seitens des Landes Niederösterreich (von wo die jeweiligen Leserinnen und Leser den STANDARD kontaktiert hatten) heißt es wiederum, dass die Berechtigung zum Vornehmen von Änderungen „bis jetzt trotz ständiger Urgenz für die Clearingstellen der Bundesländer noch nicht geschaffen werden“konnte. Weiters heißt es, dass Wien und Niederösterreich zumindest Neueintragungen selbst vornehmen können.
Neues Tool soll helfen
Immerhin: Es dürfte Besserung in Sicht sein. Denn seitens des Landes Niederösterreich wird betont, dass die Elga GmbH und das Gesundheitsministerium gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Dies bestätigt auch Leisch: Ein entsprechendes Korrekturtool soll angeboten werden, im Lauf des Juli sollte sich die Situation somit deutlich bessern.
Hotline für Betroffene
Gegenüber akut betroffenen Personen weisen jedenfalls alle drei Institutionen darauf hin, dass man sich bei Änderungsbedarf der Daten an die Ages wenden solle. Dies ist über eine Hotline (0800 555 621) ebenso wie über ein eigenes Webformular möglich. Zudem gibt es Lösungen der einzelnen Bundesländer. So hat etwa das Land Niederösterreich die Möglichkeit geschaffen, ohne Handysignatur einen entsprechenden Antrag zu stellen.