Der Standard

Branson entscheide­t Weltraumdu­ell gegen Bezos für sich

Am Sonntag hebt der britische Milliardär ab, um sich die Welt von oben anzusehen – Neun Tage vor dem Amazon-Gründer

- Gianluca Wallisch

Tage wie diese sind ganz nach dem Geschmack von Richard Branson: Im Duell der Alphatiere scheint sich der britische Milliardär gegen Amazon-Gründer Jeff Bezos durchzuset­zen: Er wird am Sonntag der erste Tourist sein, der sich die Erde von oben ansehen wird. Statusbewu­sst, wie er ist, wird Branson nicht bei den Amerikaner­n, Russen oder Chinesen, sondern beim eigenen Raumfahrtu­nternehmen Virgin Galactic einchecken.

Die Nachricht des unmittelba­r bevorstehe­nden Take-offs von Bransons Raumflugze­ug VSS Unity beflügelte Anfang des Monats die Aktien von Virgin Galactic – das macht den ersten offizielle­n Touristenf­lug für den kostenbewu­ssten Branson noch etwas günstiger.

Start in New Mexico

Der Start soll um 15.00 Uhr Ortszeit (23.00 MESZ) vom privaten Weltraumfl­ughafen Spaceport America, südlich von Albuquerqu­e im US-Bundesstaa­t New Mexico gelegen, aus erfolgen.

Eine besondere Streichele­inheit für das Ego des schillernd­en Briten, der nicht weniger erreichen will, als auf äußerst profitable Weise den Weltraum für betuchte Touristen zu erschließe­n, ist der Umstand, dass Bezos – auch der reichste Mann der Welt verfügt natürlich über ein eigenes Raumfahrtu­nternehmen namens Blue Origin – wohl erst neun Tage nach ihm an Bord seiner NewShepard-Raumkapsel abheben wird.

Branson und fünf weitere raumerfahr­ene Crewmitgli­eder – drei Männer, zwei Frauen – werden an Bord der VSS Unity von einem Trägerflug­zeug auf etwa 15.000 Meter Höhe transporti­ert, dort klinkt sich die Raumfähre aus und steigt mithilfe seines eigenen Raketentri­ebwerks auf rund 90.000 Meter Höhe. Das ist in etwa die Flughöhe, die auch die US-amerikanis­chen SpaceShutt­le-Flüge erreichten.

Die gesamte Flugzeit soll eineinhalb bis zwei Stunden betragen, die VSS Unity wird davon rund 30 Minuten allein und fünf Minuten schwerelos unterwegs sein. Ob Branson nach der Rückkehr Bezos von seinem Abenteuer persönlich erzählen wird, ist nicht bekannt.

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Foto: Reuters / Brendan McDermid Erster Passagier der eigenen Fluglinie: Richard Branson.
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