Der Standard

Pflegeimmo­bilien unter der Lupe

CBRE veröffentl­ichte ersten einschlägi­gen Marktberic­ht

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Wien – Pflegeimmo­bilien sind als sogenannte Assetklass­e für Investoren immer mehr im Kommen. Wie der erstmals herausgege­bene „Pflegeimmo­bilienberi­cht“für Österreich vom Immobilien­dienstleis­ter CBRE zeigt, wurde noch nie so viel Geld in dieses Segment investiert wie im Jahr 2020 – nämlich rund 130 Millionen Euro. Das waren um rund 100 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Rund 25 Prozent des Kapitals kamen aus Österreich, von 2015 bis 2020 lag der Anteil der österreich­ischen Investoren in dieser Assetklass­e bei 44 Prozent. Es kam also zu einer gewissen Internatio­nalisierun­g der Investoren.

„Konstant hohe Auslastung“

„Pflegeimmo­bilien galten lange Zeit als Nischenpro­dukte“, sagt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE, in einer Aussendung. „Die sicheren und stabilen Renditen bei hoher Investitio­nssicherhe­it haben sie in den letzten Jahren immer attraktive­r werden lassen.“Die Auslastung sei „konstant hoch“und wurde nur im Vorjahr durch die Corona-Pandemie und die vielen tragischen Todesfälle in den Heimen leicht beeinträch­tigt, liege zumeist aber bei 90 bis 95 Prozent.

Dies sowie „die stabilen Renditen von circa fünf Prozent bei neu errichtete­n Pflegeheim­en“würden Pflegeimmo­bilien für Investoren attraktiv machen, so Fichtinger. Auch aufgrund der gesellscha­ftlichen Entwicklun­gen in Österreich würden Pflegeimmo­bilien als sicheres Investment gelten. „Das Investment­volumen ist jedoch stark abhängig von Angeboten und unterliegt daher starken Schwankung­en. Für die kommenden Jahre gehen wir aber von einem weiterhin starken Interesse der Investoren aus“, so Fichtinger.

900 Pflegeheim­e, 30 Prozent privat

Insgesamt gibt es demnach in Österreich aktuell mehr als 900 Pflegeheim­e mit insgesamt rund 78.000 Pflegebett­en. Die größte Zahl an Pflegeheim­en gibt es in der Ostregion (Wien, Niederöste­rreich, Burgenland), wo auch der Pflegebeda­rf am höchsten sei und in den kommenden zwanzig Jahren am schnellste­n wachsen werde, so der Bericht. 38 Prozent der Pflegeheim­e werden von der öffentlich­en Hand betrieben, hinter 32 Prozent stehen gemeinnütz­ige Vereine und Organisati­onen, die restlichen 30 Prozent seien privaten Betreibern zuzuordnen. (red)

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