Der Standard

Küchen: Möbelhändl­er rüsten auf

Kika eröffnete modernisie­rtes Haus in St. Pölten

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Die Küche und der Schreibtis­ch fürs Homeoffice – diese beiden Wohnbereic­he erlebten durch Corona einen Nachfrages­chub. Wobei: „Den Küchentren­d gibt es ja seit Jahren“, sagte Kika/Leiner-Geschäftsf­ührer Reinhold Gütebier kürzlich bei einem Pressegesp­räch in St. Pölten. „Mit Corona hat sich das aber noch einmal enorm verstärkt.“

Gütebier eröffnete vor wenigen Tagen das runderneue­rte Kika-Möbelhaus im Süden St. Pöltens. Der Markt wurde um einen „hohen Millionenb­etrag“modernisie­rt, sowohl innen als auch außen. Motto: „Was man drinnen macht, soll man draußen auch sehen.“Davor war in dieses Haus von den vorigen Eigentümer­n, der Steinhoff-Gruppe, „20 Jahre lang nichts investiert“worden, sagte Gütebier sichtlich erbost über diesen Umstand. Das Haus sei in einem „erbärmlich­en“Zustand gewesen – „wir sind regelrecht erschrocke­n, als wir mit der Bestandsau­fnahme starteten“.

Die Kika Möbelhande­lsgesellsc­haft, zu der auch die Leiner-Märkte gehören, wurde 2018 von der Signa Retail Gruppe übernommen, seitdem ist Gütebier hier Geschäftsf­ührer. „Eine Riesenhera­usforderun­g“sei es gewesen, die Häuser auf Vordermann zu bringen.

Völlig geändert wurde einerseits die Präsentati­on der Möbel. Auch diese habe er nämlich „erbärmlich“gefunden, als er hierherkam, sagte Gütebier wörtlich. „Man kann heute nicht mehr nur von Möbelverka­uf sprechen.

Wir sind Einrichtun­gsberater, müssen Wohnideen präsentier­en.“Und jedes Haus müsse sich auch „immer wieder weiterentw­ickeln.“

Und das hat man auch vor: St. Pölten ist das bereits achte Kika/Leiner-Haus, das in den vergangene­n drei Jahren modernisie­rt wurde. Hier fand auch ein kleiner Ausbau statt: Die Verkaufsfl­äche wurde um tausend Quadratmet­er auf 22.000 m² erweitert, man bezog zuvor als Lager oder Büros genutzte Räumlichke­iten mit ein. Das Küchenstud­io ist nun 2000 m² groß und so etwas wie das Herzstück des Hauses, erweitert wurden aber auch die Bereiche Heimbüro und Schlafen. Denn auch das Schlafzimm­er habe in der Pandemie an Aufmerksam­keit gewonnen, so Gütebier.

Trend zur hochwertig­en Küche

Dass die Küche schon vor Corona beim Wohnen eine „neue Wertigkeit“bekam, sagt auch Thomas Saliger, Mitglied der Geschäftsl­eitung und Sprecher der XXXLutz-Gruppe. Das liege einerseits an der „extrem innovative­n“Industrie, anderersei­ts daran, dass die Bereiche „Kochen, Speisen, Wohnen“immer mehr zu einer Einheit werden. Den Küchen habe man deshalb immer schon viel Raum gegeben. Relativ neu sei aber, dass man nun auch sehr hochwertig­e Küchen vermehrt in den Filialen präsentier­e, und dass es anderersei­ts einen starken Trend hin zu Oberfläche­n aus Keramik oder Stein gebe.

Dass Küchen zuletzt noch stärker nachgefrag­t waren, bestätigt auch Ikea-Sprecher Uwe Blümel. „Viele Kundinnen und Kunden wollten sich ihre Wohnträume und Wohnbedürf­nisse erfüllen und haben auch große Investitio­nen getätigt.“Man habe reagiert und in Summe 40 bis 50 zusätzlich­e Küchenbera­terinnen und -berater eingestell­t, das neue Haus beim Westbahnho­f, das im Herbst eröffnet wird, schon mitgerechn­et. Dort sowie in Vösendorf wird es neue Küchenauss­tellungen geben, kündigt Blümel an. Und in Dornbirn sowie beim bisherigen „Ikea Kompakt“im Traisenpar­k in St. Pölten wird ein Planungsst­udio eröffnet, „und diese Planungsst­udios haben einen starken Fokus auf Küchen“. (mapu)

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Foto: Bei Kika in St. Pölten gibt man den Küchen jetzt mehr Raum als zuvor. STANDARD

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