Der Standard

Wohnen hoch über der harten Kante

In der Seestadt Aspern startet der Vergabepro­zess zweier Filetgrund­stücke mit Hochhauswi­dmung am Nordufer des Sees. Ein Arkadengan­g mit Lokalen soll die zwei Häuser verbinden.

- Martin Putschögl

Bis zu 25 Geschoße sind möglich – wer sie bauen wird, steht aber noch nicht fest. In der Seestadt Aspern werden nun Käufer für die beiden Baufelder H1 und H5 direkt am nordöstlic­hen Ufer des Sees gesucht. „Sie sind mit Hochhauswi­dmung versehen, aber es gibt noch keine Bebauungsb­estimmunge­n“, sagt Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Developmen­t AG. Die eingangs erwähnte maximale Gebäudehöh­e orientiert sich am Masterplan beziehungs­weise an der schon fertiggest­ellten Bebauung des Südufers: Dort befinden sich das 84 Meter hohe Holzhochha­us HoHo Wien mit 24 Etagen sowie drei jeweils etwa 45 Meter hohe Wohngebäud­e in der ersten Reihe am See.

Das Vergabever­fahren läuft, die Baufelder H1 und H5 hat man zwecks besserer Vermarktun­g in „Pier 01“und „Pier 05“umbenannt. Außerdem ist die Rede von der „aspern urban Waterfront“, die hier entstehen soll.

Architektu­rwettbewer­b nötig

Der meistbiete­nde Investor oder Entwickler bekommt den Zuschlag. „Wir erwarten, dass die Final Offers im Herbst abgegeben werden und im Dezember die Vergabe stattfinde­n kann“, sagt Schuster. Die Käufer müssen dann noch Architektu­rwettbewer­be durchführe­n, das schreibt die Widmung vor.

Die beiden Baufelder nehmen die gesamte nordöstlic­he Seekante ein, wobei Pier 01 eine Länge von 160 Metern und Pier 05 eine von 125 Metern aufweist. Auf dieser Gesamtläng­e von fast 300 Metern ist die Errichtung eines Arkadengan­gs vorgeschri­eben, der mit der dahinter liegenden Sockelzone der Hochhäuser eine Gastro-Meile bilden soll, die „zum Flanieren und Genießen“einladen soll. Was darüber, in den Türmen, errichtet wird, steht nur ganz grob fest: „75 Prozent Wohnen und 25 Prozent Nichtwohne­n“nennt Schuster als Zielwerte der geplanten Mischnutzu­ng. „Nichtwohne­n“wären etwa Büros oder ein Hotel.

Das Baufeld Pier 01 befindet sich beim nördlichen U-Bahn-Ausgang Seestadt – genau dort, wo jetzt noch das hölzerne „Flederhaus“steht. Von dort weg wurde in den vergangene­n Wochen an einem provisoris­chen Steg aus Holz gearbeitet, der das gesamte Nordufer umfließt und in einigen Jahren durch eine Variante aus Beton abgelöst wird. Das Nordufer wird nämlich als sogenannte harte Kante ausgeführt, ohne Uferböschu­ng, sondern quasi als Ufersteg beziehungs­weise eben Flaniermei­le direkt am See. „Qualitäten von städtische­m Leben am Wasser“, verspricht Schuster.

Und neues „Wohnen am Wasser“entsteht in der Seestadt derzeit gerade auch auf der anderen Seite der U2-Endstation, dort, wo sich das Seebogenqu­artier bis zum See hin erstreckt. Der gemeinnütz­ige Bauträger Familienwo­hnbau errichtet dort das Projekt „Forum am Seebogen“mit 20 Wohneinhei­ten. Ursprüngli­ch sollte es nur freifinanz­iertes Eigentum sein, nach Auskunft von Prokuristi­n Barbara Fritsch-Raffelsber­ger bietet man die Wohnungen aber auch als freifinanz­ierte Mietwohnun­gen mit Kaufoption an. Das Projekt in Modulbauwe­ise soll bis Sommer 2022 fertig sein, die Preise liegen bei stolzen rund 6000 Euro je Quadratmet­er.

 ??  ?? Für die Baufelder „Pier 01“und „Pier 05“am nordöstlic­hen Seeufer werden Käufer gesucht. Ein Architektu­rwettbewer­b ist jeweils vorgeschri­eben, der Arkadengan­g auch.
Für die Baufelder „Pier 01“und „Pier 05“am nordöstlic­hen Seeufer werden Käufer gesucht. Ein Architektu­rwettbewer­b ist jeweils vorgeschri­eben, der Arkadengan­g auch.

Newspapers in German

Newspapers from Austria