Kürzere Quarantäne für Kinder
Derzeit bereits rund 400 Schulklassen gesperrt
Wien – Fünf Tage Quarantäne sollen für Schülerinnen und Schüler künftig genug sein, danach dürfen sie bei negativem PCR-Test wieder am Unterricht teilnehmen. Das Bildungsministerium und das Gesundheitsministerium waren sich am Dienstagnachmittag über die Verkürzung der Quarantäne bereits einig, bestätigte dem STANDARD ein Sprecher. Bisher waren zehn Tage vorgesehen. Verhandelt wurde noch mit den Landessanitätsdirektionen. Wer alles in Quarantäne geschickt wird, da gingen die Meinungen auseinander. Das Bildungsministerium tritt dafür ein, dass nur noch direkte Sitznachbarn eines positiv getesteten Schulkameraden in Quarantäne müssen. Das dürfte so allerdings nicht kommen.
Keine Generalregel
Das Gesundheitsministerium sagte, die zuständigen Behörden sollen hier weiterhin nach den jeweiligen Gegebenheiten entscheiden können. Immerhin würden sich die Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts bzw. der Pausen auch im Raum bewegen, und es mache einen Unterschied, wie gut ein Raum gelüftet wird und ob etwa gesungen und geturnt wird. Man sitze auch nicht in jeder Unterrichtsstunde neben denselben Kindern. Eine Generalregel werde es deshalb nicht geben können, sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Eine Entscheidung war vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch ausständig.
Grund für die Adaptierung der Maßnahme ist, dass bereits eine Woche nach Schulbeginn im Osten zahlreiche Kinder dem Unterricht fernbleiben müssen. Zahlen der Stadt Wien, wonach in der Bundeshauptstadt mit Stand Dienstagfrüh bereits 341 Klassen gesperrt waren, liegen dem STANDARD vor.
In Niederösterreich waren es auf dem Stand von Montagabend laut Bildungsministerium 80 Schulklassen. Tirol meldete einen Tag nach dem Schulstart im Westen eine geschlossene Klasse, alle weiteren Bundesländer keine Klasse. Demnach sind österreichweit bereits mehr als 400 Klassen gesperrt. (krud, rwh)