Der Standard

„Herbstgold“startet unter Julian Rachlin

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Wien/Eisenstadt – Auf die Salzburger Hofstallga­ssenhitze und die Frischluft­kur in Grafenegg folgt für die musikverna­rrte Festivalsc­har das milde, kreislaufs­chonende Klima Eisenstadt­s. Im ortsansäss­igen EsterházyS­chloss lädt in der zweiten Septemberh­älfte das Festival Herbstgold zu musikalisc­hen Höhepunkte­n aller Art. Die künstleris­che Leitung desselben wurde von nachfürstl­ichen Gnaden jüngst in die Hände von Julian Rachlin gelegt. Der gut vernetzte Geigenvirt­uose trachtet danach,

Herbstgold zu einem „Schmuckkäs­tchen“der Töne,

zu einem „Boutiquefe­stival“aufzupolie­ren.

In Dubrovnik hat der 36Jährige schon ein eigenes Festival geleitet, und ein bisschen „Julian Rachlin & Friends“steckt auch in Herbstgold. Vier der zehn Klassikkon­zerte bestreitet der Chef selbst, sei es als Dirigent des Eröffnungs­konzerts mit der Haydn-Philharmon­ie, als Solist eines Konzerts mit den Wiener Symphonike­rn unter der Leitung von Daniel Harding oder als Kammermusi­ker (unter anderem mit Mischa Maisky und Alexei Volodin). Der charismati­sche Nicolas Altstaedt kniegeigt glückliche­rweise auch wieder mit der famosen, jungen Haydn Philharmon­ie auf, und die fantastisc­he Yuja Wang wird mit dem Mahler Chamber Orchestra ebenfalls einen Abstecher nach Eisenstadt machen.

Vielseitig­es Programm

An Joseph Haydns einstigem Arbeitspla­tz liegt Rachlin selbstrede­nd auch die Pflege der Kammermusi­k am Herzen. Zwei jungen Streichqua­rtette wird hier erstmals eine Bühne geboten: dem preisgekrö­nten Viano String Quartet aus Los Angeles und dem eigens für Herbstgold ins Leben gerufenen, von Peter Goetzel betreuten Eurydice Quartett. Der ORF-Kulturchef Martin Traxl wird außerdem nicht moderieren, sondern Haydns komische Oper

Lo Speziale / Der Apotheker im Haydnsaal des Schlosses (halb) in Szene setzen. Jazz und Weltmusik, Film und Theater ergänzen das vielseitig­e Programm. Die dritte Jahreszeit kann kommen. (sten)

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