Der Standard

Immer weniger Schüler in Quarantäne

Am Donnerstag waren noch 173 Klassen in Wien gesperrt. Vor einer Woche waren 606 Schülerinn­en und Schüler in Quarantäne. Das Burgenland testet Ungeimpfte an Schulen trotz erfüllter Werte für geringes Risiko weiter.

- David Krutzler

An Österreich­s Schulen wird weiterhin fleißig gegurgelt und gespült. Nur ein kleiner Bruchteil der PCR-Tests ist positiv, bei rund einer Million Tests pro Woche macht sich das aber bemerkbar: Bis Mittwoch gab es 858 positive Ergebnisse an Schulen, das waren 0,1 Prozent der durchgefüh­rten Tests. Hier fehlte allerdings noch die zweite PCR-Test-Runde ab der fünften Schulstufe in Wien. Vergangene Woche waren insgesamt 1100 PCRTests positiv.

Die gelockerte­n Quarantäne­regeln an den Schulen sorgen aber weiterhin dafür, dass die Zahl der Schülerinn­en und Schüler in Quarantäne massiv abnimmt. Vor allem in Wien macht sich das bemerkbar: Am Donnerstag waren nur noch 173 Schulklass­en gesperrt. Zu Wochenbegi­nn waren es 411 Klassen – also mehr als doppelt so viele. Vor einer Woche waren 606 Klassen betroffen, damit waren mehr als 12.000 Schülerinn­en und Schüler in Wien zu diesem Zeitpunkt in Quarantäne.

Zwar wurden auch diese Woche hunderte Kinder und Jugendlich­e in Wien positiv getestet und isoliert. Allerdings sieht die neue Regel des Bildungsmi­nisteriums seit einer Woche vor, dass im Klassenver­bund nur noch enge Kontaktper­sonen oder direkte Sitznachba­rn im Radius von zwei Metern in Quarantäne geschickt werden sollen. Die Entscheidu­ng trifft im Einzelfall die städtische Behörde. Dazu kommt, dass sich Schülerinn­en und Schüler bereits nach fünf und nicht mehr nach zehn Tagen freitesten können.

Sicherheit­sphase endet

In den anderen Bundesländ­ern sind geschlosse­ne Schulklass­en nur noch ein Randaspekt: In Niederöste­rreich waren mit Stand Mittwoch 23 Klassen wegen Quarantäne­maßnamen zu, vor einer Woche war diese Zahl noch viermal so hoch. Oberösterr­eich und Salzburg meldeten sieben gesperrte Klassen, die Steiermark und das Burgenland hatten keine einzige Klasse in Quarantäne.

Am Freitag endet im Osten Österreich­s die auf drei Wochen verlängert­e Sicherheit­sphase an den Schulen. Diese sah eben drei Testrunden pro Woche vor, eine davon mit PCRMethode. Nur in Wien gibt es ab der fünften Schulstufe zwei PCR-Tests.

Abgelöst wird dieses System von einer Einteilung in drei Risikostuf­en. Stufe eins sieht keine Tests und keine Maske mehr vor. Bei Stufe zwei und drei müssen ungeimpfte Schülerinn­en und Schüler (das betrifft etwa alle Volksschül­er) weiter dreimal pro Woche getestet werden. Die Einstufung erfolgt erstmals am Freitag auf Basis von Daten der Corona-Kommission. Stufe eins wird dann festgestel­lt, wenn die risikoadju­stierte Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 sowie die Covid-Intensivbe­ttenauslas­tung unter zehn Prozent bleibt. Stufe zwei sieht die Grenze bei einer Inzidenz von 200 sowie einer Auslastung von 20 Prozent. Stufe drei ist alles darüber.

Laut STANDARD-Informatio­nen fallen Wien und Niederöste­rreich in

Stufe zwei. Das heißt: Bei Ungeimpfte­n wird weiter getestet wie bisher. Geimpfte können sich freiwillig testen. Abseits der Klasse muss Maske getragen werden.

Burgenland testet weiter

Das Burgenland hingegen erfüllt die Werte für Stufe eins. So beträgt die Auslastung der Covid-Intensivbe­tten derzeit etwa nur drei Prozent. Dennoch hat die CoronaKomm­ission das Burgenland auf Stufe zwei gesetzt. Damit wird auch in Burgenland­s Schulen weiterhin getestet, wie es in Stufe zwei vorgesehen ist.

Das sagte der Sprecher von Bildungsla­ndesrätin Daniela Winkler (SPÖ) am Donnerstag auf Anfrage dem STANDARD. „Die Tests werden weitergefü­hrt, auch wenn wir das gar nicht müssten“, meinte Gerald Pangl. Geimpfte Schülerinn­en und Schüler können sich auf freiwillig­er Basis testen lassen. Laut Pangl ist dieses Testregime für zumindest vier Wochen vorgesehen.

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Die von Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (im Hintergrun­d) verordnete Sicherheit­sphase läuft am Freitag im Osten ab. Getestet wird weiterhin.

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