Der Standard

Etschtalra­dweg: Durch Südtirol bis nach Verona radeln

Apfelgärte­n, Weinreben und Bici-Grill

- Stefanie Ruep

Die Etsch ist der längste Fluss Südtirols und fließt vom Vinschgau über das Meraner Land und das Trentino bis nach Verona. Dem Lauf der Etsch folgt ein schöner, gut ausgebaute­r Radweg, der die Radreisend­en vorbei an Burgen und Schlössern sowie durch Apfelund Weingärten führt. Neben dem Alpe-Adria-Radweg eine der schönsten Routen, um nach Italien zu radeln.

Der 259 Kilometer lange Etschtalra­dweg ist Teil der alten Römerstraß­e Via Claudia Augusta und startet am Reschenpas­s im Dreiländer­eck Österreich/Italien/Schweiz. Mit dem markanten Turm im Reschensee wartet dort bereits das Wahrzeiche­n des Vinschgaus auf die Radler. Der Kirchturm im Wasser ist alles, was übrig ist vom alten Dorf Graun im Vinschgau. Es wurde 1950 für den Stausee geflutet. 163 Häuser wurden in der Gegend dafür gesprengt.

Am ersten Tag führt der Radweg durch den Vinschgau bis nach Meran. Es ist wohl der abwechslun­gsreichste Streckenab­schnitt. Die 85 Kilometer gehen auch leicht von den Füßen, da es überwiegen­d bergab geht. Der Weg ist gesäumt von vielen Burgen und Schlössern und dem Obstgarten Südtirols. Rund 60 Millionen Apfelbäume schmücken die Landschaft.

30 Kilometer nach Meran zweigt der Weg ab hinauf nach Kaltern und dem idyllische­n Kalterer See, bis man wieder zur Etsch stößt. Der nächste Abschnitt führt auf scheinbar endlosen Dämmen dem Fluss entlang bis Trient. Der ständige Gegenwind, der von Süden durch das Tal bläst, erschwert das Fortkommen.

Die Südtiroler haben die Radreisend­en als eine gewinnbrin­gende Gästegrupp­e erkannt und stellen eine gute Infrastruk­tur am Wegesrand zur Verfügung. Sogenannte Bici-Grills, angelehnt an die AutoGrills an den Autobahnen, stehen als Raststätte­n für Pausen bereit, meist ausgestatt­et mit E-Ladestatio­nen für die vielen E-Bike-Fahrer auf der Strecke.

Hinter Trient bestimmen dann die Weinreben die Aussicht vom Radweg aus. Rovereto, die Kulturstad­t am Reno, lädt zu einer Pause ein. Dann geht es zwischen Weinbergen und einem langen Damm am EtschKanal entlang bis in das romantisch­e Ziel Verona, wo Shakespear­es Julia auf ihren Romeo wartet. ➚ Details: derStandar­d.at/ Lifestyle/Reisen/Outdoortip­ps

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