Der Standard

Harmlose Flugzeuge, brisante E-Autos

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Die kleinsten Einheiten des Individual­verkehrs sind die Zufußgehen­den, die Radfahrend­en und überhaupt alle Einspurige­n. Sollen mehr als zwei Personen in einem Verkehrsmi­ttel vorwärtsko­mmen, ist es vorbei mit einspurig. Dann sitzen wir schon im Auto. Und meistens steigen der Zweite und die Dritte gleich wieder aus, weil sie doch woanders hinwollen. Der Erfolg des Automobils liegt im Wesentlich­en darin begründet, dass man es auch allein benützen kann, und das ist wohl sein größtes Problem. Denn auch die Eisenbahn ist nicht heilig und das Flugzeug gar nicht so schlimm.

Es gibt Zahlen vom Umweltbund­esamt, dröseln wir sie auf. Das Schlimme am Flugzeug ist gar nicht so sehr der Energiever­brauch pro Person, sondern die Tatsache, dass es so schnell fliegt und wir damit in so kurzer Zeit extrem weit kommen. In Kilowattst­unden pro Personenki­lometer gerechnet, ist es so ziemlich egal, ob wir im Flugzeug oder im Auto unterwegs sind, nur können wir im Flugzeug buchstäbli­ch auf einen Sitz ohne Zwischenla­ndung so viele Kilometer zurücklege­n wie mit dem Auto in einem ganzen Jahr.

Ein Elektroaut­o benötigt zum Fahren nur ein Drittel davon. Dort entfällt aber ein höherer Energiever­brauch auf die Herstellun­g. Ein Eisenbahnp­assagier benötigt wiederum die Hälfte der Energie eines Elektroaut­ofahrers.

Der Vorteil des Automobils: Ich kann den Besetzungs­grad erhöhen, um die Bilanz zu verbessern. Beim Flugzeug und beim Zug geht das nicht so gut, weil die sind meistens eh schon voll.

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