So ein Fuchs
Wer Hühner sein eigen nennt, kennt die Feinde – und damit sind nicht die Nachbarn gemeint. Marder etwa oder eben Füchse. Das Verhältnis zu Letzteren ist gespannt, weil sie nachts ständig um den Käfig kreisen und Lücken suchen, wie Beobachtungen zeigten. Insofern versteht man auch die Vorsicht, die Nervosität der Tiere im Buch von Heinz
Janisch und Kai Würbs noch besser. Und dann kam der
Fuchs heißt das Bilderbuch für Kinder ab dem vierten Lebensjahr. Der Fuchs geht zu einem Bauernhof, und die Tiere geraten in Panik. Zuerst sind es die Hühner, die herumflattern und gackern. Dann sind es die Gänse, die rennen und schnattern. Dem Fuchs ist das alles egal. Unbeirrt marschiert er weiter seinem Ziel entgegen: „Und dann kam der Fuchs, und eine Tür leuchtete auf, und eine Hand schimmerte hell im Licht und noch eine, bereit für eine Umarmung“, heißt es. Diese Wendung in der Geschichte lässt einen milde mit dem Räuber werden. Ehrlich: Was soll ein Fuchs im echten Leben mit einem Huhn machen? Spielen? Sicher nicht.
Heinz Janisch, Kai Würbs, „Und dann kam der Fuchs“. € 16,50 / 32 Seiten. AtlantisVerlag, Zürich 2021