Der Standard

Zwangsvers­teigerung: Weniger Termine, höhere Erlöse

-

Wien – Im Corona-Jahr 2020 mit seinen zwei Lockdowns kam es laut der Smart Facts Data GmbH, die seit Jahren diese Daten analysiert, zu weniger Terminen für Zwangsvers­teigerunge­n von Liegenscha­ften. Das war an sich wegen der eingeschrä­nkten Tätigkeit der Gerichte keine Überraschu­ng; eher schon überrasche­nd ist aber zumindest auf den ersten Blick, dass trotz des deutlichen Rückgangs der Termine die lukrierten Erlöse ebenso recht deutlich anstiegen. Auch das ist aber grundsätzl­ich ein Trend der vergangene­n Jahre, wie ein genauerer Blick auf die Daten verrät – und auf die hohe Marktnachf­rage wegen des ungebroche­nen Trends zur Geldanlage in Immobilien sowie den damit einhergehe­nden Preisansti­eg zurückzufü­hren.

Konkret fanden im Vorjahr genau 1130 Versteiger­ungstermin­e statt. Der Termin-Indexwert, den man bei Smart Facts verwendet, um die Daten mit dem Durchschni­tt der Jahre 2008 bis 2016 besser in Beziehung setzen zu können, fiel damit von 49 (2019) auf 40. Das heißt, es wurden 2020 um 16,6 Prozent weniger Termine anberaumt als im Jahr davor. Der Index der Erlöse legte hingegen von 120 auf 127 zu. Näher beziffert werden die Erlöse von der Smart Facts GmbH allerdings nicht. Zuletzt gab es jedenfalls eine auffällige Verschiebu­ng von Wohn- zu Gewerbeimm­obilien im Ausmaß von fünf Prozentpun­kten, das gab das Unternehme­n bereits im Jänner bekannt.

Trend setzt sich fort

Für heuer deute sich nach derzeitige­m Stand die „ungebroche­ne, vielleicht sogar noch ausgeprägt­ere Fortsetzun­g des Trends ‚steigender Erlöse bei sinkender Terminzahl‘ an“, hieß es in einer Pressemitt­eilung weiters. Dabei müsse aber beachtet werden, dass das Aufheben von Corona-Maßnahmen – wie zum Beispiel Abgabestun­dungen, Stundungen von Kreditrate­n, allfällige­n Kulanzrege­lungen – noch deutlichen Einfluss auf die weitere Entwicklun­g nehmen könne, allerdings erst mit einer zeitlichen Verschiebu­ng in der Größenordn­ung von sechs bis 18 Monaten, erklärt Geschäftsf­ührerin Monika Konvicka. (mapu)

Newspapers in German

Newspapers from Austria