Armin Laschet, CDU
Im Rheinland zu Hause
Armin Laschet (60) begann seinen Aufstieg in der Kommunalpolitik seiner Heimatstadt Aachen. Später wechselte er ins EU-Parlament, doch 2005 kehrte er nach Nordrhein-Westfalen zurück und wurde dort erster Integrationsminister.
2017 übernahm er das Amt des Ministerpräsidenten, seither regiert die CDU dort mit der FDP. Als Angela Merkel sich als CDUChefin zurückzog, wollte Laschet noch nicht ihr Nachfolger werden. Erst als Annegret Kramp-Karrenbauer entnervt aufgab, kandidierte er. Laschet wurde im Jänner 2021 zum neuen CDU-Chef gewählt.
Ein harter Kampf
Bei Armin Laschet lief es bei weitem nicht so glatt wie beim sozialdemokratischen Konkurrenten. Zuerst musste er sich den CDU-Vorsitz gegen Friedrich Merz und Norbert Röttgen erkämpfen.
Kaum war das geschafft, begann der Streit um die Unions-Kanzlerkandidatur. Auch der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder wollte den Job.
Nach tagelangem Tauziehen gab dieser jedoch auf, Laschet konnte sich schließlich durchsetzen. Doch der Kampf hat Risse in der Union hinterlassen. Laschet weiß, dass viele lieber Söder wollten als ihn.
Gelächter im Flutgebiet
Das Unions-Wahlprogramm ließ zunächst auf sich warten und wurde dann, als es vorlag, als wenig ambitioniert kritisiert. Laschet selbst kam auch nicht recht in Schwung, und dann passierten auch noch Fehler.
Er wurde gefilmt, als er im Flutgebiet lachte, auch in seinem Buch von 2008 tauchten Plagiate auf. Als er nach seinen drei wichtigsten Vorhaben als Kanzler gefragt wurde, fielen ihm nur zwei ein.
Was viele erstaunte: Laschet bekam zunächst keine Unterstützung von Angela Merkel, erst zum Schluss griff sie ein.
Keine stärkere Belastung
Keine Steuererhöhungen, diese wären Gift für die Konjunktur – so lautet das Credo von Armin Laschet. Auch eine Erhöhung des Mindestlohns will er nicht per Gesetz festschreiben, das sollen die deutschen Tarifpartner unter sich ausmachen. Anders als Scholz möchte Laschet auch private Krankenversicherungen erhalten.
Beim Klimaschutz denkt er einerseits wie Scholz: Es reicht, wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral wird. Doch mit einem Tempolimit auf Autobahnen kann er nichts anfangen, es soll weiterhin „freie Fahrt für freie Bürger“gelten.