Der Standard

Die Hoffnung hängt an der Nadel

Oberösterr­eich holt trotz Hürden bei den Erstimpfun­gen auf – 64,6 Prozent haben österreich­weit ein gültiges Impfzertif­ikat

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Linz/Wien – An der tristen Ausgangsla­ge hat sich in Oberösterr­eich nichts geändert: Bei der Sieben-Tage-Inzidenz mit knapp über 1000 liegt das Bundesland deutlich vorn. Von Landesseit­e wurde daher angekündig­t, nun den Impfturbo zünden zu wollen.

Doch bereits am vergangene­n Wochenende geriet der Turbo gehörig ins Stocken. So hatte am Sonntag gerade einmal eine einzige Impfstelle im ganzen Bundesland geöffnet. Zumindest zu Wochenbegi­nn konnten dann am Montag 5232 Impfungen durchgefüh­rt werden. Bei den Erstimpfun­gen lag der Impfnachzü­gler Oberösterr­eich mit 2099 nun sogar an zweiter Stelle hinter

Wien (2739) und noch vor Niederöste­rreich (1898). Dahinter folgen Tirol (1365 Erstimpfun­gen), die Steiermark (1133), Salzburg (648), Kärnten (403), das Burgenland (189) sowie Vorarlberg (51).

Organisati­onsproblem­e

Aufgestock­t wird in Oberösterr­eich ab Mittwoch mit sieben neuen Standorten jedenfalls das PCR-TestAngebo­t.

Wobei wohl auch generell nachgeschä­rft werden müsste. Denn von einem reibungslo­sen Ablauf scheint man offensicht­lich mancherort­s immer noch weit entfernt zu sein. So waren in Vöcklabruc­k, Attnang und Schwanenst­adt in den letzten Tagen keine Gurgeltest­s mehr in den Drogeriemä­rkten verfügbar.

In Wels, immerhin zweitgrößt­e Stadt Oberösterr­eichs, gab es von Montag bis Mittwoch überhaupt keine Impfstraße. Der bisherige Standort in der Messehalle musste kurzerhand geräumt werden, um einer Hundemesse Platz zu machen.

Zudem gibt es in Wels Kritik am Roten Kreuz, da für Donnerstag und Freitag nur zwei Ärzte für den Impfdienst eingeteilt sind und mehr Stellen im Dienstplan offensicht­lich nicht freigegebe­n werden. Hinzu kommt, dass hauptberuf­liche Rotkreuz-Mitarbeite­r keine Überstunde­n in den Impfstraße­n leisten dürfen, was zur Folge hat, dass Impfwillig­e

ohne Termin mitunter weggeschic­kt werden müssen.

In Niederöste­rreich werden heute, Mittwoch, wieder Landesimpf­zentren in Betrieb genommen. Gestartet wird an neun Standorten, heißt es vonseiten des Landes. Gemeinsam mit dem Angebot in den sechs Impfbussen sowie in mehr als 500 ärztlichen Ordination­en seien im Bundesland nun bis zu 100.000 Stiche pro Woche möglich.

50.000 Stich-Termine

Das Land Vorarlberg organisier­t hingegen von 11. bis 21. November „Impftage“. In diesen Tagen werden 50.000 Impftermin­e angeboten, so Landeshaup­tmann Markus

Wallner (ÖVP). Bei Bedarf sei daran gedacht, die Aktion zu wiederhole­n.

In ganz Österreich verfügen aktuell 64,6 Prozent der Bevölkerun­g über ein gültiges Impfzertif­ikat – um knapp 49.000 mehr als noch in der Vorwoche. Am höchsten ist die Durchimpfu­ng nach wie vor im Burgenland mit rund 72 Prozent. Danach folgen Niederöste­rreich (67), die Steiermark (65), Wien (64), Tirol (63), Vorarlberg (62), Kärnten und Salzburg (61) sowie Oberösterr­eich mit knapp unter 60 Prozent Durchimpfu­ng. Am stärksten gestiegen sind die Durchimpfu­ngen in den vergangene­n sieben Tagen in Kärnten, Wien und Tirol. (mro)

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