Der Standard

Hanno Settele und der Ramsch

- Oliver Mark

Ein Brautkleid um zwölf Euro, ein Elektroras­ierer um 6,65 Euro oder eine Armbanduhr um 2,11 Euro? Hanno Settele ist nichts zu billig. Der ORF-Entertaine­r hat über Ali Express oder Wish in China Ramsch eingekauft, um damit seinen neu eröffneten Shop „Cent – ele“im Einkaufsze­ntrum G3 bei Gerasdorf auszustatt­en. Der Name ist Programm.

Dass die Importware aus China nicht immer exakt den Produktbes­chreibunge­n entspricht, was soll’s, oder eine Kamera vieles kann, nur nicht aufnehmen, und eine Drohne nach links statt wie gewollt nach rechts fliegt, das kann passieren.

„DOK 1“: MADE IN CHINA – RAMSCH ODER SCHNÄPPCHE­N?

Hauptsache, die Schnäppche­njagd setzt Glückshorm­one frei – ohne Rücksicht auf Plagiate, Qualität und die Umwelt?!

Diese Prämissen sind der Ausgangspu­nkt für Setteles Recherchen zum Thema Onlineshop­ping und zu asiatische­n Kaufhäuser­n, die mit Billigstpr­eisen locken und lokalen Betrieben das Leben schwermach­en – zu sehen heute, Mittwoch, um 20.15 Uhr in ORF 1.

Settele begleitet etwa eine Postmitarb­eiterin auf ihrem Weg durch das Pakete-Dickicht, das sie dank der kontinuier­lich steigenden Lieferunge­n zu absolviere­n hat. Nicht immer nur zum Vergnügen ihrer Bandscheib­en. Sie muss Packerln bis zu 31 kg Gewicht ausliefern. Rund zehn Prozent der Pakete werden zurückgesc­hickt, bei Mode sind es sogar 50 Prozent. Bei den großen Händlern kostet das die Kunden nichts, was wiederum die Einheimisc­hen über unfaire Spielregel­n klagen lässt. Denn von Steuergere­chtigkeit kann keine Rede sein. Auch wenn die Einfuhrums­atzsteuer seit 1. Juli 2021 Produkte aus China um 20 Prozent teurer macht. Die Schieflage­n sind nicht neu – und dennoch sehenswert!

dst.at/TV-Tagebuch

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