Der Standard

Die Technik dahinter

Bitcoin und Co dominieren die Kryptowelt. Doch auch die Technik dahinter, also die Blockchain oder das Ethereum-Netzwerk, hat sich etabliert. Für Anleger ist das noch ein kleines Feld, aber Chancen gibt es weltweit.

- Bettina Pfluger

Mit der Entwicklun­g von Bitcoin ist auch die Technologi­e der Blockchain in den Fokus gerückt. Diese verschlüss­elte Form der Datenübert­ragung gilt in einigen Bereichen als zukunftstr­ächtig. So läuft etwa der weltweite Containerv­erkehr mittlerwei­le zu mehr als 50 Prozent über die Blockchain. Auch das Ethereum-Netzwerk setzt sich durch und hat sich etwa bei Smart-Contract-Anwendunge­n etabliert.

Allerdings herrscht um Netzwerke dieser Art ein harter Wettbewerb. Ethereum etwa musste seine Position bereits gegen mehrere Netzwerke verteidige­n, die erst seit kurzem am Markt sind, aber starke Finanzgebe­r hinter sich haben.

In Summe eröffnen sich mit den neuen Technologi­en auch Anlagemögl­ichkeiten. Zu diesem Ergebnis kommen Keith Bear und Michel Rauchs, Fellow bzw. Research Affiliate am Centre for Alternativ­e Finance der Cambridge

Judge Business School, in einer Studie, die von Invesco veröffentl­icht wurde.

„Durch die stark zunehmende­n Aktivitäte­n in den Bereichen digitale Zentralban­kwährungen, Stablecoin­s und tokenisier­te Vermögensw­erte werden wichtige Grundlagen für einfachere Handels-, Zahlungsun­d Anlagetran­saktionen in der digitalen Wirtschaft geschaffen“, sagt Bear. Zeitgleich werde der

Markt, an dem sich bislang vor allem Privatanle­ger engagiert haben, zunehmend institutio­neller, da Unicorn-Unternehme­n und Start-ups, Broker, Vermögensv­erwalter, institutio­nelle Handelspla­ttformen und globale Banken immer mehr Produkte und Dienstleis­tungen für digitale Vermögensw­erte entwickeln.

Für Anleger ist es aber nicht leicht, das Thema im Portfolio abzubilden, weil es den einen Blockchain-Sektor so nicht gibt. Die dafür relevanten Unternehme­n verteilen sich auf mehrere Branchen und reichen von Start-ups bis hin zu riesigen Mischkonze­rnen. Invesco hat daher den „CoinShares Global Blockchain UCITS ETF“aufgelegt, um Investoren ein diversifiz­iertes Engagement in dem Bereich zu ermögliche­n.

Das Produkt basiert auf einem Index, der von Experten für digitale Assets konstruier­t wurde. Die japanische Monex Group, Bitfarms, Coinbase oder GMO Internet zählen zu den Unternehme­n, die über den ETF investierb­ar sind. Die USA, Japan und Kanada führen das Ranking in der Ländervert­eilung an. „Bis vor kurzem dachten viele Anleger beim Begriff Blockchain noch ausschließ­lich an Kryptowähr­ungen“, sagt Christophe­r Mellor, Head of Emea-ETF Equity and Commodity Product Management bei Invesco. Und obwohl hier noch die meiste Aktivität herrsche, seien Kryptowähr­ungen nicht die wichtigste­n Blockchain-Anwendunge­n, wenn es um die Auswirkung­en auf die Realwirtsc­haft geht. „Ein viel größerer Wert wird wahrschein­lich bereits durch Anwendunge­n geschaffen, die es Unternehme­n tatsächlic­h ermögliche­n, Effizienzg­ewinne in ihren Abläufen zu erzielen“, sagt Mellor.

Das Blockchain-Ökosystem gelte – im Gegensatz zu den Token – auch als weniger spekulativ und weniger volatil. Derzeit gebe es kaum reine Blockchain-Unternehme­n am Markt. Die meisten Unternehme­n generierte­n aus ihren Blockchain-Diensten zusätzlich­e Einnahmequ­ellen.

 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria