Der Standard

Österreich unterstütz­t Initiative für Verbrenner-Aus bis 2040

24 Staaten, sechs Autokonzer­ne und zahlreiche Städte unter Unterzeich­nern der Deklaratio­n – China, USA und Deutschlan­d nicht

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Glasgow – Österreich und 23 weitere Regierunge­n sowie einige Städte und Investoren wollen „darauf hinarbeite­n, dass alle Verkäufe von neuen Pkws und leichten Nutzfahrze­ugen bis zum Jahr 2040 weltweit und in den führenden Märkten bis spätestens 2035 emissionsf­rei sind“. Eine entspreche­nde Deklaratio­n wurde am Mittwoch während der Weltklimak­onferenz in Glasgow vorgestell­t. Auch sechs Autokonzer­ne tragen diese mit und sollen demnach anstreben, spätestens 2035 in führenden Märkten nur noch emissionsf­reie Autos und Vans zu verkaufen. Zu den beteiligte­n Unternehme­n gehören der britischen Mitteilung zufolge Mercedes, Ford und General Motors.

Unter den Unterzeich­nern fehlen allerdings große Staaten wie die USA, Japan und China. Mit Deutschlan­d ist auch die Heimat großer Automobilk­onzerne nicht an Bord. Der deutsche Verkehrsmi­nister betonte, dass der fossile Verbrenner 2035 auslaufen werde, aber nicht der Verbrenner als solcher. Deutschlan­d wolle die Technologi­e mit synthetisc­hen Kraftstoff­en klimaneutr­al machen und somit erhalten.

Anfang der Woche waren bereits Details von zähen Verhandlun­gen durchgesic­kert. Die Autoherste­ller Toyota und Volkswagen lehnen die Initiative demnach mit der Begründung ab, dass wichtige Länder nicht mitziehen würden.

Großkonzer­ne zögern

Die Automobilh­ersteller Toyota, BMW und Volkswagen sprechen sich dem Vernehmen nach nicht gegen ein Ende des Verbrennun­gsmotors aus, betonen etwa aber, dass in unterschie­dlichen Ländern unterschie­dliche Zeithorizo­nte gelten müssten. Toyota etwa habe Bedenken, dass in Afrika oder Lateinamer­ika die notwendige Infrastruk­tur für Elektromob­ilität rechtzeiti­g bereitgest­ellt werden kann.

BMW-Chef Oliver Zipse warnte vor der Festlegung eines Datums für das Ende von Benzin- und Dieselfahr­zeugen. „Wir glauben, das ist schädlich fürs Klima“

Während Aktivisten die Deklaratio­n als schwach kritisiert­en, zeigte sich Klimaschut­zministeri­n Leonore Gewessler (Grüne) erfreut. „Das ist ein wichtiger Hebel dafür, den Verkehr zu dekarbonis­ieren und unsere Klimaziele zu erreichen“, sagte sie in Glasgow.

Noch eine Erklärung gab es am Mittwoch in Glasgow. Eine Gruppe von 19 Staaten, darunter die USA und Großbritan­nien, erklärten, dass sie wichtige Transportr­outen in der Schifffahr­t dekarbonis­ieren wollen. Der internatio­nale Frachtschi­ffverkehr ist für rund drei Prozent der weltweiten Emissionen verantwort­lich. Derzeit verfehlt der Sektor seine Klimaziele deutlich, in der britischen Regierung hält man klimaneutr­ale Schifffahr­t bis 2050 aber für möglich. (luis)

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