Der Standard

Kanzler: Lockdown für Ungeimpfte wohl „unvermeidb­ar“

Oberösterr­eich startet schon am Montag Bundesweit fast 12.000 Neuinfekti­onen

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Wien – Der Winter und Weihnachte­n könnten für Ungeimpfte in ganz Österreich „ungemütlic­h“werden. Das erklärte Kanzler Alexander Schallenbe­rg (ÖVP) am Donnerstag. Ein Lockdown für Ungeimpfte sei „vermutlich unvermeidb­ar“. Österreich stehe auf dem Stufenplan „wenige Tage vor dem Lockdown für Ungeimpfte“. Anders soll es für Geimpfte sein: Er sehe nicht ein, „dass zwei Drittel ihrer Freiheit verlustig gehen, weil ein Drittel zaudert“.

In Oberösterr­eich wird dies am Montag Realität: Die Situation sei „dramatisch“, daher plane man „ab Montag einen Lockdown für Ungeimpfte“, sagte Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP). Nachsatz: „Sofern es rechtlich ein grünes Licht vom Bund gibt bzw. der Bund die Rechtsgrun­dlage schafft.“Der Verfassung­srechtsexp­erte Bernd-Christian Funk meldet Zweifel an der Überprüfba­rkeit eines Lockdowns für Ungeimpfte an. Könne die Maßnahme nicht kontrollie­rt werden, so sei sie unverhältn­ismäßig und damit verfassung­srechtlich problemati­sch.

Heute, Freitag, berät der Bund erneut mit Oberösterr­eich und Salzburg über die Corona-Situation. Ob Salzburg bei der oberösterr­eichischen Verschärfu­ng mitzieht, war bis zu Redaktions­schluss noch unklar. Aus dem Büro von Landeschef Wilfried Haslauer (ÖVP) hieß es zum STANDARD, man wolle die Gerüchtekü­che nicht befeuern. „Wir kommen erst mit Fakten auf den Tisch, wenn wir mit den Gesprächen fertig sind.“(red)

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