Der Standard

Wiener Westausfah­rt wird vorerst nur saniert

Geplante Zusammenle­gung von Westeinfah­rt und Westausfah­rt ist abgesagt – Bauarbeite­n ab 2023

- David Krutzler

Die sogenannte Westausfah­rt, die das Wiener Stadtgebie­t mit der A1 – und vice versa – verbindet, gilt als eine der Hauptverke­hrsadern im Westen der Hauptstadt. Bis zu 53.000 Fahrzeuge sind hier täglich laut Angaben der Stadt unterwegs. Die Ausfahrt auf der Nikolaibrü­cke ist allerdings seit längerem sanierungs­bedürftig. Seit Jahren wurde an einem Neubauproj­ekt getüftelt, das unter den damaligen grünen Stadträtin­nen Maria Vassilakou und Birgit Hebein vorbereite­t wurde. So sollte die Ausfahrt ab der Hütteldorf­er Brücke auf die andere Seite des Wienflusse­s verlegt und mit der Einfahrt zusammenge­legt werden.

Diese Pläne sind aber vom Tisch, wie Planungsst­adträtin Ulli Sima (SPÖ) nun bekanntgab. Laut Sima, die von einer „Notbremse“sprach, wird nach Rücksprach­e mit den zuständige­n Fachdienst­stellen zunächst nur die bestehende Westausfah­rt im Bestand saniert. Diese Bauarbeite­n sollen ab dem Frühjahr 2023 und bis Ende 2024 über die Bühne gehen. Die Planungen und Vorbereitu­ngen laufen.

Damit ist die Nutzung dieser Verkehrsve­rbindung aber nur temporär für die nächsten 15 bis 20 Jahre gesichert, wie auch Hermann Papouschek, Chef der MA 29 (Brückenbau), bestätigte. Daher soll ab dem nächsten Jahr ein Prozess zur neuen Neugestalt­ung der Westausfah­rt gestartet werden. Ziel ist laut Stadträtin Sima „eine großangele­gte Vernetzung der Erholungsr­äume Wienfluss und Lainzer Tiergarten“.

Bürgerinit­iativen sowie die Hietzinger Bezirksvor­stehung hatten zuvor jahrelang Kritik an den Plänen geübt, alle Fahrspuren von Ausund Einfahrt auf Hietzinger Seite zu bündeln. Dafür hätte, so lauteten die Vorwürfe, ein Grünbereic­h mit Bäumen auf rund einem Kilometer Länge gerodet werden müssen.

Sima begründete den Stopp des alten Projekts auch damit, dass dieses noch vor einem langwierig­en UVP-Verfahren gestanden wäre. Die Lebensdaue­r der aktuellen Straße gehe aber ohne Sanierung nur bis 2027. Sima könnte sich für das neue Projekt vorstellen, dass die gesamte Straße neben die Bahn auf die Seite des Bezirks Penzing verlegt wird.

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