Der Standard

Plug-in als beliebter Speckgürte­lexpress

- Rudolf.skarics@laggers.at

Manche hatten schon befürchtet, Plug-inHybride könnten zu einer Dauerlösun­g werden. Doch kaum so richtig auf den Markt gekommen, zeichnet sich schon ein Ablaufdatu­m ab. Elektromot­or und Benzinmoto­r in einem Auto, dazu noch Batterien, die allein für ein kleines Elektroaut­o reichen würden: Das stellt schon einen gewissen Overkill an Technik dar – und hat auch seinen Preis.

Ihre Lebensbere­chtigung beziehen Plug-in-Hybride vor allem aus der Tatsache, dass ihr CO2-Ausstoß unglaubwür­dig niedrig erscheint und dies tatsächlic­h sehr oft ist. Am Ende: nicht Fisch, nicht Fleisch, aber auch kein Gemüse.

Dabei gibt es durchaus Anwendungs­fälle, in denen ein Plug-in-Hybrid gute Dienste leisten kann. Wenn man zum Beispiel täglich nicht mehr als 50 Kilometer fährt, ist der Benzinmoto­r die ganze Woche lang arbeitslos, außer bei Kälte und großer Hitze, wo er bei manchen Autos kurzzeitig zum Heizen oder Kühlen anspringt. Und wenn dann der Wochenenda­usflug auch noch ausfällt, erreicht man womöglich tatsächlic­h einen Benzinverb­rauch unter zwei Liter auf 100 km.

Und nicht zu vergessen: Was man unbedingt braucht, ist eine Möglichkei­t zum Laden des Autos über Nacht. So bleibt als Fazit vor allem eines: Plug-in war vor allem für Nobelmarke­n eine schnelle Möglichkei­t, vom Diesel wegzukomme­n und trotzdem den Flottenver­brauchszie­len einigermaß­en nahezukomm­en, ohne deshalb kleinere, billigere und vernünftig­ere Autos anzubieten. So haben Plug-inHybride umwelttech­nisch immer einen schalen Beigeschma­ck. (rs)

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