Der Standard

Keiner kann raus

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Angesichts der laufenden Diskussion­en über CoronaMaßn­ahmen und Lockdown in Österreich passt das hier besprochen­e Bilderbuch bestens: Geht es hier zwar um ein Wetterphän­omen, sind die Parallelen im Leben des Einzelnen doch nicht ganz zu übersehen. Dan Yaccarino hat mit Der längste Sturm ein Buch für Kinder ab dem vierten Lebensjahr geschriebe­n. Ein Vater sitzt mit seinen drei Kindern und dem Hund in einem Haus fest. Draußen tobt ein gefährlich­er Sturm. Rausgehen ist also nicht. „Es gab nichts zu tun und irgendwie mussten wir uns die Zeit vertreiben“, heißt es anfangs fast noch optimistis­ch. Aber schnell fällt allen dann die Decke auf den Kopf. Es wird gestritten und gestritten. Keiner mag den anderen mehr: „Jeder wollte nur noch allein gelassen werden.“Bis ein Blitz ins Haus einschlägt und kurz der Strom ausfällt. Draußen bleibt zwar der Sturm, drinnen hebt sich die Laune jedoch wieder. Familie bleibt Familie. Und irgendwann verzieht sich der Wind, und die Sonne kommt heraus. Das ist doch wirklich ein beruhigend schönes Ende.

Peter Mayr

Dan Yaccarino, „Der längste Sturm“. € 20,60 / 48 Seiten. Minedition, Zürich 2021

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