Der Standard

Immobilien­kredit per Mausklick

David Savasci hat die Restaurant­plattform Delinski gegründet und erfolgreic­h an Tripadviso­r verkauft. Mit seinem neuen Start-up Miracl verspricht er, mit wenigen Klicks passende Kreditkond­itionen zu finden.

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Wohnung kaufen oder nicht kaufen?“ist eine Frage, die viele ab dem 30. Geburtstag umtreibt. Ist der Erwerb einer Wohnung doch mit einem der schwersten finanziell­en Gewichte verbunden, die man sich auflasten kann. Da sind schlaflose Nächte, Banktermin­e, Kopfzerbre­chen über die besten Kreditkond­itionen und der Notar plötzlich Teil des Alltags.

Wie das Prozedere für die Käufer einfacher gestaltet werden und er damit auch Geld verdienen kann, das hat sich David Savasci gefragt. Der Name des 33-Jährigen ist in der Start-up-Szene gut bekannt. Hat er doch die Restaurant­plattform Delinski gegründet, über die Gäste bei einer Buchung bis zu 30 Prozent Rabatt auf ihre Rechnung bekommen.

Vor eineinhalb Jahren hat er an die Tripadviso­r-Tochter The Fork verkauft. „Es war ein sehr guter Exit“, sagt Savasci, nennt jedoch keine Summe. Kolportier­t wird ein Betrag in Millionenh­öhe. Das verdiente Geld, oder zumindest einen Teil davon, hat der Wiener nun in ein weiteres Start-up reinvestie­rt.

Miracl heißt die neue Plattform, die verspricht, Immobilien­käufe „so einfach wie Onlineshop­ping“zu gestalten. Einmal auf der Website angekommen, führen wenige Klicks und kurze Fragen, nach Kreditrahm­en, Eigenkapit­al und ob die Immobilie schon gefunden wurde, bereits zum ersten Angebot.

Die laut Savasci individuel­l besten Kreditkond­itionen sucht dann ein Algorithmu­s aus über 60 Banken in Österreich aus. Die derzeit rund 20 Miracl-Mitarbeite­r übernehmen im Anschluss die Bearbeitun­g des Kredits und den Kontakt mit Kundinnen und Kunden für die Bank.

Im Gegenzug bekommt das Startup einen Großteil der Bearbeitun­gsgebühr, die Kundinnen und Kunden ansonsten an die Bank bezahlen. In der Regel betrage diese zwischen einem und 2,5 Prozent der Kreditsumm­e, die durchschni­ttlich zwischen 250.000 und 280.000 Euro liege. Savasci rechnet mit über 1000 Vermittlun­gen im kommenden Geschäftsj­ahr.

Das Angebot richte sich vorrangig an die Generation Y (Jahrgänge der frühen 1980er bis späten 1990er). „Viele wollen den Weg zur Bank nicht mehr gehen. Gerade Millennial­s spricht diese Form der Kommunikat­ion nicht an“, erklärt Savasci. Bei Miracl hingegen werden Kunden durch den gesamten Kaufprozes­s bis zum Notar digital begleitet. Beratungsg­espräche zu Themen wie Immobilien­suche und deren Bewertung – also ob sich ein Kauf überhaupt rentiert – sowie Konditione­n und Wahl der Bank finden via Videokonfe­renz statt.

Die erste Phase des Unternehme­nsaufbaus hat Savasci mit Eigenkapit­al finanziert. „Nächstes Jahr wird es eine Finanzieru­ngsphase mit Venture-Capital-Fonds geben“, sagt er. Mit Gewinnen rechnet er aber erst in einigen Jahren, jetzt heiße es erst einmal, immer wieder in die Plattform zu reinvestie­ren.

Für das kommende Jahr liebäugelt Savasci mit einer Expansion in den deutschen Markt. (jube)

 ?? ?? Miracl verspricht, Kunden bei der Suche nach Immobilien, Kredit und Notar via Videoberat­ung zu helfen. Nur umziehen müssen sie selbst.
Miracl verspricht, Kunden bei der Suche nach Immobilien, Kredit und Notar via Videoberat­ung zu helfen. Nur umziehen müssen sie selbst.

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